Kultur in Nettetal Dreifache Premiere bei den Nettetaler Literaturtagen

Nettetal · Die Alte Fabrik in Kaldenkirchen wird von Nicole Terstappen immer mehr zum Kulturzentrum ausgebaut. Dort wird die Autorin Eva Lapido am 19. November aus ihrem Roman „Räuber“ lesen. Eingeladen dazu hat der Verein Nettetaler Literaturtage.

 Gerd Wagner ist der neue Vorsitzende der Literaturtage.

Gerd Wagner ist der neue Vorsitzende der Literaturtage.

Foto: Max Van Poele

Am 19. November gibt es in der Alten Fabrik in Nettetal eine dreifache Premiere. Die Lesung der in London lebenden, deutschsprachigen Autorin Eva Ladipo ist die erste Veranstaltung der Nettetaler Literaturtage, die in den neu gestalteten Räumen der Alten Fabrik in Kaldenkirchen stattfindet. Sie wird von Nicole Terstappen nach und nach zu einem Kulturzentrum umgebaut. Gleichzeitig ist es auch die erste Lesung der Literaturtage mit neuem Vorstand. Auf der vor wenigen Wochen erfolgten Jahreshauptversammlung des Vereins verabschiedete sich Ulrich Schmitter in den Ruhestand. Der Noch-Leiter der Stadtbücherei hat die Literaturtage viele Jahre erfolgreich geleitet. Zum neuen Vorsitzenden wurde Gerd Wagner aus Kaldenkirchen gewählt, der mit dieser Veranstaltung seinen Einstand gibt. Der Buchautor war bereits an der Organisation vom Sommerkino am See beteiligt. Und schließlich ist es der erste und exklusive Abend zu Ladipos Buch „Räuber“, das beim Verlag Blessing in diesem Jahr erschienen ist. Die Lesung in der Alten Fabrik beginnt um 19.30 Uhr. Es gilt die 2G-Regel, die Plätze sind begrenzt. Ticketanfrage unter www.nettetalerliteraturtage.de oder direkt in der Buchhandlung Matussek in Lobberich sowie in „Der Buchladen“ in Kaldenkirchen. Im Roman „Räuber“ geht es um das Leben von Betroffenen der Gentrifizierung der Berliner Stadtteile und der Verteuerung der Wohnungen.

Wem gehört die Stadt? Um diese Frage kreist der Roman von Eva Lapido. Im Mittelpunkt steht der junge Olli Leber, ein sympathischer Bauarbeiter. Er hat schon öfter erlebt, dass er mit den Eltern umziehen muss, weil die Wohnungen renoviert werden und die Mieten nicht mehr bezahlbar waren. Als die Sozialwohnung verkauft wird, in der er mit seiner Mutter lebt, weiß Olli Leber, was das zu bedeuten hat: Menschen wie er haben kein Recht mehr auf ein Leben im Zentrum Berlins. Doch der junge Bauarbeiter will sich nicht stillschweigend entsorgen lassen und bläst zum Gegenangriff. In Amelie Warlimont findet er eine unverhoffte Mitstreiterin, denn die bekannte Journalistin hat alte Rechnungen zu begleichen und ihre eigenen Gründe, sich von der Stadt verraten zu fühlen. Gemeinsam ziehen die beiden in einen Kampf um Gerechtigkeit. Dabei geht es um den ehemaligen Finanz-Senator Hagen Falk, der jetzt in der Immobilienbranche mitmischt. Im Roman wird dieser Macher-Politiker als typischer Vertreter der „Toskana-Fraktion“ der 1990er Jahre charakterisiert. Doch der Kampf gerät immer mehr außer Kontrolle.

(hb)
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