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Nettetal Drei Träger unter einem Dach

Nettetal · Das "Nette Haus" in Lobberich bietet Unterstützungen und Hilfen vielfältiger Art an – etwa, wenn eine Mutter mit ihrem Kind überfordert ist. Gestern wurde die Einrichtung offiziell eröffnet.

 Für einen Träger allein wäre das "Nette Haus" zu groß, gemeinsam klappt's. Darüber freuen sich Nuran Asche (von links), Dirk Langheinrich und Stephan Jansen.

Für einen Träger allein wäre das "Nette Haus" zu groß, gemeinsam klappt's. Darüber freuen sich Nuran Asche (von links), Dirk Langheinrich und Stephan Jansen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Aus drei mach eins: Drei gemeinnützige Einrichtungen haben sich zusammengeschlossen, bieten ihre vielfältigen Dienste für Menschen in schwierigen Lebenssituationen gemeinsam an. Im "Nette Haus" in der Steegerstraße 60 stellten gestern Integra, Sprungbrett und die Evangelische Jugend- und Familienhilfe ihre Arbeit vor.

"Eine Mutter, die mit ihrem Kind überfordert ist, findet bei uns Unterstützung", erzählte Karin Grünter. Die Kinderkrankenschwester der Evangelischen Jugend- und Familienhilfe zeigt einen hellen, freundlich eingerichteten Raum mit Kinderbett, Babywaage und Puppe zum Üben. Grünter und ihre Kolleginnen kümmern sich um minderjährige Mädchen, die gleich nach der Geburt ihres Kindes hier Hilfe finden, ebenso wie um ältere Frauen mit Babys. Bei allem dreht es sich "ums Kindeswohl", so Koordinator Dirk Langheinrich. "Deshalb sind wir froh, nun bewährte Partner gleich in der Nachbarschaft zu haben", freute sich Jochen Mütinga. Der Chef des Jugendamtes hob die "Kooperation der kurzen Wege" hervor. Denn die Zusammenarbeit funktioniere in viele Richtungen.

Der Verein Sprungbrett zum Beispiel richtet das Augenmerk "auf die Verselbständigung junger Menschen". Der jungen Mutter etwa, die von Grünter betreut wird, kann Sprungbrett helfen, wenn es um Wohnungssuche oder die Vermittlung finanzieller Zuwendungen durch Behörden geht. "Angebote für junge Erwachsene, die Hilfe brauchen", definierte Koordinator Stefan Jansen das Aufgabenfeld.

Dritte im Bunde ist Integra: "Wir kümmern uns um Menschen mit Behinderungen", erklärte Nuran Asche. Die Koordinatorin hob dabei das Angebot Betreuten Wohnens (BeWO) hervor, das sowohl ambulant als auch stationär erfolgen könne. Zu den Klienten könnte beispielsweise die junge Mutter gehören, wenn sie psychisch krank wäre. Asche: "Unter psychischen Behinderungen bei Frauen leiden ja oft besonders die Kinder." Dabei sucht Integra die Zusammenarbeit nicht nur innerhalb des Hauses, sondern auch nach außen: "Natürlich haben wir so auch mit der Awo und ihrem Netzwerk für Kinder psychisch kranker Eltern zu tun", sagte Asche. So verdichte sich das Netz psycho-sozialer Hilfen im Kreis Viersen. Dass die drei Vereine nun einen gemeinsamen Sitz in Lobberich haben, verdanken sie laut Asche einem Zufall: "Über verschiedene Kontakte erfuhren wir, dass das Haus frei wird, für einen von uns allein war es zu groß, für uns gemeinsam aber ist das einfach ideal."

Betroffene oder Angehörige können sich direkt ans "Nette Haus" wenden, bei Bedarf schaltet auch das Jugendamt die Träger mit ein. Wie sinnvoll und notwendig das sein kann, stellte Claudia Küppers vom Familienbüro des Jugendamtes klar: "Wir sind froh über das 'Nette Haus', denn auch wenn Nettetal eine kleine Stadt ist, so ist doch der Bedarf an Hilfsmöglichkeiten sehr groß." Dabei muss eine Kooperation nicht immer allein auf fachlicher Ebene stattfinden, wie Matthias Engelke, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde, bei der Eröffnung des Hauses schmunzelnd meinte: "Ich habe die Mitarbeiter erst mal zu uns nebenan zum Kaffee eingeladen." FRAGE DES TAGES

(jobu)
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