Leuth Der letzte Rettungsversuch

Leuth · Karl-Heinz Heydhausen will die Robinie auf dem Petershof retten. Die Verwaltung will sie im Zuge der Neugestaltung des Platzes fällen lassen. Am Dienstag diskutiert darüber der Planungsausschuss.

Die Robinie hätte schon gefällt sein können. Der Auftrag, sie am 1. Oktober zu fällen, war schon herausgegeben, sagte Bürgermeister Christian Wagner (CDU). Jetzt wurde die Entscheidung noch einmal aufgeschoben. Karl-Heinz Heydhausen, der zur Rettung des Baumes eine Unterschriftensammlung gestartet und 486 Unterschriften gesammelt hatte, stellte jetzt noch einen Antrag, die Pläne so zu ändern, dass der Baum nicht gefällt werden müsse, Dieser Antrag nach § 24 der Gemeindeordnung wird am Dienstag,  8. Oktober, im Planungsausschuss behandelt (Beginn 18.30 Uhr, im Rathaus im Lobberich. Die Sitzung ist öffentlich).

Es geht um eine Rubinie, geschätzt 16 Meter hoch und einer Kronenbreite von 13 Metern. Der Stammumfang ist etwa 1,40 Meter. Heydhausen möchte sie nicht nur erhalten, weil sie ein gesunder und prägender Baum in der Ortsmitte ist, sondern auch weil der größere Schatten der neuen Platzgestaltung mit Sitzflächen entgegenkäme. Mit einem befreundeten Landschaftsarchitekten aus Aachen hat er den bestehenden Entwurf der Verwaltung überarbeitet. Wichtigster Punkt: Das Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte wird vom Bürgersteig getrennt und um den Baum herumgeführt. Auch für die Zufahrt eines Nachbargrundstückes zeigt die Änderung eine Wegführung, die den Baum nicht in Frage stellt.

Die Bauarbeiten zum Petershof haben bereits begonnen, Zurzeit wird die Kanalisation erneuert. Farbliche Markierungen auf der Fahrbahn zeigen den neuen Straßenverlauf an. Die Straße wird an dieser Stelle etwas verschwenkt, um auf der südlichen Straßenseite einen schmalen Bürgersteig vor die Häuser zu bauen. Nach der Markierung steht die Robinie dem Straßenverlauf nicht im Wege. Nach den Bauplänen der Stadt hat die Straße eine Breite von nur 6,17 Metern. Der Bürgersteig führt an der Robinie vorbei. Dafür müssten dann Wurzeln gekappt werden. Für Stadtplaner Markus Grühn ist damit die Standsicherheit des Baumes nicht mehr gewährleistet.

Die Robinie sei wahrscheinlich in den 1970er Jahren gepflanzt worden. Ein zweiter Baum ist bereits vor Jahren gefällt worden. Die Robinie sei jetzt der einzige Baum, der Schatten spenden könne. Die Pflanzbeete mit den Neuanpflanzungen bräuchten Jahre, um in den Genuss von Schatten zu kommen. Gerade in heißen Sommern, wie er dieses Jahr zu erleben war, lägen die Sitzmöglichkeiten in der prallen Sonne.

All diese Argumente und Änderungen seien in der Leuther Bürgerrunde zu kurz gekommen. Wenn von 1800 Einwohnern in Leuth 486 mit ihrer Unterschrift erklärten, den Baum erhalten zu wollen, sei das ein starkes Argument. In der Bürgerversammlung, in der Heydhausen nicht teilnahm, weil er im Krankenhaus lag, seien die Unterschriften von Bürgermeister Christian Wagner (CDU) zwar angenommen, aber nicht richtig gewürdigt worden, meint Hedyhausen heute. Den Vorwurf, er bekomme beim Bürgermeister keinen Termin,  lässt Wagner nicht gelten. Die Verwaltung habe das Projekt intensiv begleitet und viele Gespräche mit Heydhausen geführt.

 Die Tiefbauarbeiten an der Dorfstraße in Leuth in Höhe des Peterhofes haben bereits begonnen. Die Robinie sollte bereits am vergangenen Dienstag gefällt werden.  RP-Foto: Heribert Brinkmann

Die Tiefbauarbeiten an der Dorfstraße in Leuth in Höhe des Peterhofes haben bereits begonnen. Die Robinie sollte bereits am vergangenen Dienstag gefällt werden. RP-Foto: Heribert Brinkmann

Foto: Heribert Brinkmann
 Karl-Heinz Heydhausen kämpft für den Erhalt der Robinie in Leuth. beim Besuch in der Redaktion erklärte er seine Planänderungen.   Foto: H. Brinkmann

Karl-Heinz Heydhausen kämpft für den Erhalt der Robinie in Leuth. beim Besuch in der Redaktion erklärte er seine Planänderungen. Foto: H. Brinkmann

Foto: Heribert Brinkmann
 Petershof in Leuth

Petershof in Leuth

Foto: Heribert Brinkmann

.Auf jeden Fall rät die Verwaltung in der Vorlage für die Sitzung des Planungsausschusses den Politikern, diesen Antrag abzulehnen. Allerdings nimmt die Verwaltung den Vorschlag im Antrag,  mehr schattenspendende Arten bei der Platzgestaltung zu prüfen, als Anregung an.

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