Neu Strukturen bei Nettetals Polizei Polizei sieht sich gut aufgestellt

Nettetal · Der Nettetaler Karl Heinz Dückers hatte sich nach einem Einbruchsversuch über langes Warten auf die Polizei beschwert - die Polizei selbst hält ihre Einsatzreaktionszeiten für „sehr gut“. Auch wenn aus vier Wachen zwei geworden sind.

 Durch die Umstrukturierung bei der Polizei bleibt etwa die Wache in Kalenkirchen nachts unbesetzt.

Durch die Umstrukturierung bei der Polizei bleibt etwa die Wache in Kalenkirchen nachts unbesetzt.

Foto: Busch/F.H. Busch

. 423 Polizeibeamte, 52 Regierungsbeschäftigte, die die uniformierten Beamten entlasten sollen, und noch Kreisbedienstete, die sich um die klassischen Aufgaben der Polizeiverwaltung kümmern – die Kreispolizei in Viersen ist gut aufgestellt. „Wir sind auf einem aufsteigenden Ast, nachdem wir 2016 einen Tiefpunkt betreffend die Personalstärke erreicht hatten“, das ist das Fazit von Polizeidirektor Martin Mester, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz im Kreis Viersen. Im Umkehrschluss heißt das, die Menschen im Kreis Viersen können sich sicher fühlen.

Zum 1. September starteten 32 neue Kollegen bei der Kreispolizei, so dass die Planstellen mit Blick auf die in  Rente gehenden Beamten und Abgänge zu anderen Polizeibehörden belegt sind. Schließlich scheiden alleine bis zum 31. August des kommenden Jahres 18 Polizeibeamte wegen ihres Alters aus dem Dienst im Kreis aus. Wobei unter den 32 Menschen 28 gerade ihre Ausbildung abgeschlossen haben und „daher für eine demografisch gute Entwicklung stehen“, sagt Mester.

Der feste Personalbestand im Land wird von den Finanzen und nicht von einer genauen Bedarfsberechnung bestimmt. Die Beamten werden auf die Kreispolizeibehörden verteilt, ohne dass geschaut wird, ob Aufgaben wirklich in vollem Umfang erledigt werden können. „Wir können also nicht sagen, wir haben diese und jene Aufgaben und brauchen mehr Personal“, erklärt Mester.

Im Kreis Viersen ist es aber so, dass die Aufgaben erfüllt werden können, wenngleich bei Spitzen eine Prioritätenliste greift. Der dringendere Einsatz wird zuerst abgearbeitet. Dabei kann es für eine weniger dringenden Fall auch einmal zu einer etwas längeren Wartezeit kommen, bis die Beamten vor Ort eintreffen.

Wichtig sind der Kreispolizeibehörde die Bezirksbeamten, vielen als „Dorfsheriffs“ bekannt. „Sie halten den Bürgerkontakt und das ist immens wichtig. Es sind die vielen kleinen Dinge, die mal eben kurz mit dem Beamten vor Ort, den nahezu jeder kennt, besprochen werden können“, sagt Mester.

30 Bezirksbeamte sind im Kreis Viersen im Einsatz. Vor dem Hintergrund, dass das Kreisgebiet rund 300.000 Bürger zählt kommt damit auf jeweils 10.000 Bürger ein Ansprechpartner. Ein Punkt, den viele Bürger nicht nachvollziehen können, ist die Umstrukturierung der Wachen. Ein Vorgang, der mit intensiven Überlegungen verbunden war, wobei Polizeibeamten unverändert direkt vor Ort sind und Streife in den jeweiligen Gebieten fahren.

Letztendlich wurden aber aus vier Wachen zwei. Entschieden wurde, die Willicher Wache Kempen zuzuordnen und die Nettetaler Wache Viersen. Was aber laut Mester im Umkehrschluss nicht heißt, dass es diese Wachen nicht mehr gibt. Dort laufen Schwerpunktdienste zusammen. So ist es in Nettetal der Verkehrsdienst und in Willich sind es die Diensthundeführer. Im Früh- und Spätdienst finden die Bürger dort nach wie vor Ansprechpartner. Ansonsten sind die Wachen Willich und Nettetal mit der Leitstelle verbunden. Wer dort klingelt, wenn die Wache geschlossen ist, erhält eine direkte Verbindung zur Leitstelle. „Wenn die Beamten einen Einsatz in dem entsprechenden Gebiet gefahren haben und diesen dokumentieren, so erfolgt das in der jeweiligen Wache vor Ort. Niemand fährt dafür nach Viersen oder Kempen. Die Beamten sind also vor Ort und schnell wieder im Einsatz“, sagt Mester. Die Einsatzreaktionszeiten bei dringenden Vorfällen im Kreis Viersen bezeichnet der Leiter der Gefahrenabwehr und Einsatz als „sehr gut“. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr seien genügend Einsatzmittel vorhanden, um die allgemeinen Aufgaben von Vorkommnissen strafrechtlicher und verkehrsrechtlicher Art im gesamten Kreis Viersen bearbeiten zu können. „Wir haben genügend Personal für eine sachgerechte Bearbeitung. Wir sind präsent“, betont Polizeidirektor Mester.

Kommt es zu unerwarteten Einsatzspitzen, können indes weitere Einheiten angefordert werden und das auch aus angrenzenden Polizeibehörden. Ein breites Netzwerk, darunter auch die Zusammenarbeit mit Bundespolizei, Zoll und Autobahnpolizei und auch grenzüberschreitend mit den niederländischen Kollegen, macht Wohnen im Kreis Viersen sicher.

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