Rettungswache Nettetal Ausbau statt Neubau der Rettungswache

NETTETAL · Stadt und Krankenhaus-Geschäftsführung wollen vorerst auf eine neue Rettungswache verzichten. Stattdessen sollen die Räume am Hospital ertüchtigt werden. Auch das Parkdeck gegenüber des Krankenhauses wird nicht gebaut.

 Die Rettungswache  am Krankenhaus Lobberich soll ertüchtigt werden. Vorerst wollen Stadt und Hospital-Geschäftsführung auf den Neubau einer Wache verzichten. Aufgegeben werden auch die Parkdeck-Pläne.

Die Rettungswache  am Krankenhaus Lobberich soll ertüchtigt werden. Vorerst wollen Stadt und Hospital-Geschäftsführung auf den Neubau einer Wache verzichten. Aufgegeben werden auch die Parkdeck-Pläne.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Erheblich abgespeckt wird die weitere Bebauung des Geländes der früheren evangelischen Volksschule gegenüber dem Haupteingang des Hospitals in Lobberich: Im südöstlichen Bereich errichtet jetzt nur noch ein privater Investor ein Ärztehaus mit Apotheke.

Ursprünglich wollte die Stadt dort auch neue Räume für ihre derzeit sehr beengt untergebrachte Rettungswache schaffen und ein Parkdeck bauen. Die teilweise fünfgeschossigen Bebauung stieß in der Nachbarschaft bei einem ersten Gespräch mit den Investoren auf „wenig Resonanz“. Und auch das Parkdeck barg „erhebliches Konfliktpotential“, wie dem Planungsausschuss des Stadtrates jetzt mitgeteilt wurde.

Der Standort der Rettungswache in Nettetal – derzeit am Krankenhaus in Lobberich und am Herrenpfad in Kaldenkirchen – ist umstritten. In einem Gutachten, das der Kreis Viersen zur Organisation des Rettungswesens erarbeiten ließ, war als Standort einer Rettungswache für die gesamte Stadt der Bereich Gier südwestlich vom Breyeller Ortskern vorgeschlagen worden. Damit war die Stadt Nettetal überhaupt nicht einverstanden, sie sah erhebliche Nachteile für den größten Teil der Nettetaler. Sie hielt stattdessen eine Rettungswache am Krankenhaus für die beste Lösung. Da die Gutachter-Vorschläge auch in den anderen Gemeinden teils kritisiert wurden, sollen sie nun überarbeitet werden.Weil allerdings auch ungewiss ist, ob die Krankenkassen einen Neubau der Rettungswache in Lobberich mitfinanzieren würden, hat man in der Verwaltung noch einmal überlegt und ist sich mit der Krankenhaus-Geschäftsführung einig, dass auf den Neubau zumindest vorerst verzichtet und „die Rettungswache am Krankenhaus ertüchtigt werden kann“.

Sie ist gegenwärtig im Keller des Hauses untergebracht und zu klein. Kämmerer Norbert Müller will den jetzigen Neubau-Verzicht nur als „vorläufig“ ansehen. Sollte ein Neubau später notwendug sein, „müssen wir über einen neuen Standort nachdenken“.

Im Rathaus wird gegenwärtig der Platzbedarf ermittelt. Dabei muss auch berücksichtigt werden, ob das beantragte dritte Rettungsfahrzeug in Lobberich Platz findet oder von Kaldenkirchen Einsätze fahren soll. Im Krankenhaus wartet man auf die neuen Raumanforderungen. „Wir sind nur Vermieter und müssen sehen, ob wir die Wünsche der Stadt erfüllen können“, erklärt Betriebsleiter Norbert Peffer.

Durch den Verzicht auf die Rettungswache auf dem Gelände am Sassenfelder Kirchweg gibt es mehr Platz. So kann die Frontseite des geplanten Ärztehauses verlängert und seine Höhe auf vier bis drei Geschosse reduziert werden, abgestuft zur Graf-Mirbach-Straße hin. Viergeschossig ist auch das Gebäude im nordwestlichen Teil der früheren Schule mit 20 seniorengerechten Wohnungen und einer psychiatrischen Tagesklinik des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Es wird in der ersten Hälfte 2019 fertig.

Auch ein Parkdeck ist nicht mehr nötig, denn in einem jetzt verwilderten Obstgarten können mehr als  60 Stellplätze angelegt werden – auch als Ersatz für den beim Ärztehausbau wegfallenden Parkplatz. Die neue Planung hat  den Vorteil, dass die jetzt den Straßenraum prägende Roteiche an der Ostseite etwas mehr Platz erhielte. Auch ein Teil der Bäume an der Südseite soll erhalten bleiben.

Mit der jetzt gefundenen Lösung „sind wir sehr zufrieden“, sagte Roland Christmann als Sprecher der Investorengruppe. Wer dazu gehört, dazu schweigt er aber. Auch zum Baubgeijnn sagt er nur: „Das hängt von der Stadt ab.“ Der Bebauungsplan müsse rechtskräftig werden. Die nötigen Umplanungen brächten keine Verzögerungen: „Wir könnten morgen anfangen“.

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