Kreis Viersen Die Folgen der Hitzewelle

Kreis Viersen · Die Notaufnahmen sind voll mit Patienten, denen die Hitze zu schaffen macht, Fußballspiele fallen aus und das Niederkrüchtener Freibad ist überfüllt – die Hitzewelle lässt auch die Menschen im Kreis Viersen stöhnen.

Vom Freibad aus ging es für einige Viersener und Nettetaler am Wochenende direkt ins Krankenhaus. "Wir hatten ein erhöhtes Notfallaufkommen", berichtet Kim-Holger Kreft vom Allgemeinen Krankenhaus Viersen (AKH). Überhitzungen, Sonnenbrände, Kreislaufzusammenbrüche waren dabei die häufigsten Symptome der Patienten – "Wir haben momentan die Zantralambulanz verstärkt, damit wir der Hitzewelle mit genügend Personal gegenüberstehen", so der Geschäftsführer des AKH. Vor allem ältere Menschen sind in diesen Tagen die Patienten, die am häufigsten unter den Temperaturen leiden. Klimatisiert sind im Krankenhaus nur die sensiblen Bereiche wie OP, Intensivstation und Aufwachräume. "Ansonsten sorgen wir für reichlich Wasser und Saftschorlen und statten einige Zimmer mit Ventilatoren aus", so Kim-Holger Kreft.

Extreme Sonnenbrände

Auch im Nettetaler Krankenhaus wurde es am Wochenende in der Notdienstpraxis voll. "Vor allem hatten wir Patienten mit extremen Sonnenbränden", berichtet Kerstin Kleinschmidt, Sprecherin des Krankenhauses Nettetal. Damit es erst gar nicht so weit kam, blieb die erste Mannschaft des 1. FC Viersen lieber direkt zu Hause. Wegen der extremen Hitze wurde das geplante Freundschaftsspiel auf Mittwoch verlegt. "Wir müssen schauen, was wir mit dem Training der Bambini machen. Wir legen viele Trinkpausen ein. Aber wenn es zu anstrengend ist für die Kleinen, lassen wir es ausfallen", erklärt Trainer Bernd Schulz. Auch Christoph Reiners, stellvertretender Jugendleiter vom SV Blau-Weiß Concordia Viersen will das Training reduzieren: "Wenig Laufarbeit, viel mit dem Ball." Willi Wittmann, Vorsitzender des Fußballkreises, schaut sich das Thermometer gelassen an. "Wir werden wie geplant trainieren, beobachten aber die Temperaturen."

Die Polizei warnt davor, bei den Temperaturen Kinder oder Tiere im Auto zu lassen. "Das Auto heizt sich innerhalb von wenigen Minuten auf 50 Grad auf", erklärt Stephan Groos von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde in Viersen. "Außerdem sollten Autofahrer genügend Kühlwasser eingefüllt haben, für den Fall, dass man mal in einen Stau kommt", so Groos.

Ausreichend Kühlwasser bietet auch das Niederkrüchtener Freibad. Rund 3500 Gäste kamen am Wochenende. "Es war wirklich sehr, sehr voll ", erklärt Andre Janßen von der Verwaltung. Doch 18 Menschen ist die Hitze offensichtlich zu Kopf gestiegen – sie brachen nachts in "De Bütt" in Willich ein und kassierten von der Polizei Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch. FRAGE DES TAGES

(RP)
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