Breyell Der Stamm Noah ist um eine Generation gewachsen

Breyell · Mit der neu gegründeten Altpfadfindergilde hat der Pfadfinderstamm „Noah“ Nettetal ins Schwarze getroffen. 19 Teilnehmer im Alter von 30 bis 82 Jahren machen mit.

 In Breyell-Natt hat sich eine Altpfadfindergilde zusammengefunden.  Foto: Jörg Knappe

In Breyell-Natt hat sich eine Altpfadfindergilde zusammengefunden. Foto: Jörg Knappe

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Wer bei Pfadfindern lediglich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene denkt, der muss umdenken. Zumindest in Nettetal. Anfang September gründete der Pfadfinderstamm „Noah“ Nettetal eine erste Altpfadfindergilde. „„Wir hatten in unserem Pfadfinderstamm einige ältere Menschen, die quasi als Helfer mitliefen. Dazu gab es eine Art Alt-Roverrunde. Der Wunsch nach Kluft und Halstuch wurde laut. Aber irgendwie ist es komisch, wenn die Älteren das gleiche Outfit tragen wie die 17-Jährigen. Uns kam die Idee, eine eigene Altpfadfindergilde ins Leben zu rufen““, berichtet Sandra Hollmann.

Altpfadfindergilden gibt es seit 1967, wobei Sandra Hollmann und ihr Mann Dietmar selber Erfahrung darin haben. Ehemals in Gladbeck beheimatet, gehörten sie dort der Gilde McLaren an, bis sie sich auflöste. Das Ehepaar, das seinerzeit auch den Pfadfinderstamm „Noah“ Nettetal gründete, lud zu einem ersten Treffen Anfang September ein und staunte. Das Interesse war groß, über 20 Personen fanden sich ein. Bei 19 Teilnehmern war sofort klar, es geht weiter. „„Durch die Enkelkinder hatte ich bereits ins Pfadfinderleben geschnuppert. Aber immer nur für die Basare stricken und als Helfer mit ins Lager zu fahren, war mir einfach zu wenig““, sagt Lisa Hochbein, die ansonsten ein Pfadfinder-Neuling ist.

Ganz anders sieht es bei Heinz Lanser aus. Mit 82 Jahren knüpft er an eine Tradition an, die ihn als Kind und Jugendlicher über Jahre begleitete. Lanser schwärmt dabei von einer wunderschönen Kameradschaft, die er damals erleben durfte. Wieder am Lagerfeuer sitzen, Gitarre spielen und singen: Für den 82-Jährigen geht ein Traum in Erfüllung. Bei den Pfadfindern fühle man sich wie in einer großen Familie, fügt Conny Voßdahls, die Gruppenleitern bei den Bibern ist und jetzt ebenfalls zur Altpfadfindergilde gehört. „Warum solle man das Halstuch an den Nägel hängen, bloß weil man älter sei. Bei Interesse sollte man Pfadfinder werden können.

„Mit einer Altpfadfindergilde sind alle Generationen vertreten und es können auch gemeinsam Aktionen durchgeführt werden““, sagt Heike Moskopp, Regionalsprecherin vom Verband Deutscher Altpfadfindergilden NRW. Mit Nettetal gibt es in NRW nun 13 eigenständige Altpfadfindergilden. Es finden Treffen in den Regionen und auf Verbandsebene statt. In Nettetal ist es geplant, sich zunächst einmal im Monat zu treffen. Dabei plant man, auch einen generationsübergreifenden Singkreis ins Leben zu rufen.

Einen Namen und einen Leiter hat die neue Gilde bis jetzt noch nicht. „Es muss sich alles finden“, geht Sandra Hollmann zusammen mit den weiteren Mitstreitern das Ganze mit Ruhe an. Alterstechnisch sieht es momentan so aus, dass die Jüngsten bei den Altpfadfindern Anfang 30 sind und der Älteste Ü80 ist. Die Mitglieder kommen dabei nicht nur aus dem Kreis Viersen, sondern auch aus der Nachbarschaft. Duisburger, Krefelder, Wegberger und sogar ein Niederländer bilden die Gilde mit. Niemand, der zur Gilde dazu kommen möchte, muss zuvor Pfadfinder gewesen sein. Alle, die Freude am Naturleben haben, sind angesprochen. Mit der neuen Gruppe hat der Stamm „Noah“ Nettetal jetzt 120 Mitglieder von vier bis 82 Jahren.

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