Nettetal "Dat 11. Jebot" in der Alten Kirche

Nettetal · Das Gastspiel von "Cat Ballou" begeisterte Musiker und Zuhörer.

 Die vier Musiker von Cat Ballou ließen sich von der ungewöhnlichen Atmosphäre in der Alten Kirche inspirieren.

Die vier Musiker von Cat Ballou ließen sich von der ungewöhnlichen Atmosphäre in der Alten Kirche inspirieren.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Unmittelbar nach ihrer ersten kleinen Deutschland-Tournee standen die vier Musiker von "Cat Ballou" im Studio der Paveier, um fleißig neue Songs aufzunehmen. "Eine Maxi-Single reicht uns nicht. So zwölf, 13 Titel wollen wir schon einspielen, um daraus ein Album zusammen zu stellen", erzählte Sänger Oliver Niesen den Besuchern der Alten Kirche.

So spielte "Cat Ballou" für die eingefleischten Fans - einige waren eigens aus Köln angereist - alte und neue Songs. Die Alte Kirche ist selbst für eine kölsche Band ein ungewöhnlicher Konzertort. Es passt andererseits, dass auf dem neuen Album auch "kirchliche" Songs vertreten sind. "Die inhaltliche Bandbreite des Albums ist groß", meinte Frontsänger Oliver Niesen, der den für die Band ungewöhnlichen Kontakt auf Augenhöhe in der Alten Kirche suchte und fand.

"Dat 11. Jebot" war der richtige Einstieg des Konzertes in der Kirche, die bis auf den letzten Platz besetzt war. "Danze, Fiere, Laache lit im kölsche Blod. Dat is dat elfte Jebot Kölsch und dat is jod", sang das Publikum mit. "Cat Ballou" präsentierte dem über mehrere Generationen reichenden Publikum stimmungsvolle, nachdenkliche und rockige Lieder und etwas "för et Hätz". "Dätt he is uns Revier, und he kritt uns keiner fott", sangen die Textsicheren im Publikum - und hielten sich daran. Erst weit nach 23 Uhr verließ der letzte Fan die Alte Kirche.

Zuvor erklang er natürlich auch, der Song, auf den viele gewartet hatten, "Ming Stadt" - egal ob Köln oder Nettetal. "Du bes ming Stadt, Du bes ming Musik, Du bes ming Sprach", schallte es stimmgewaltig im alten Gemäuer. "Ich kenne ding Straße und die Leechter beu Naach, kenn all ding Jesichter." So wurde manch einem Zuhörer richtig warm um "dat Hätz". Die Band setzt gleich im Anschluss einen drauf: "Ich bin der König meiner Stadt und bis die Sonne aufgeht, geb ich auf dich acht. Selbstverliebt und tolerant reich ich dir meine Hand", hieß es im Song "König", den die Band nicht im Dialekt singt. "Cat Ballou" versprach wiederzukommen, vielleicht vor größerem Publikum, das sich nach dem Konzert in der Alten Kirche drastisch vergrößert haben sollte.

(ivb)
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