Nettetal Das vorerst letzte große Baugebiet in Hinsbeck wird geplant

Nettetal · Am Krugerpfad sollen 66 Einfamilien Häuser und ein Komplex mit 24 Wohnungen errichtet werden. Wohnraum in Nettetal ist zwar gefragt, doch Hinsbeck kann nicht weiter wachsen

 Das neue Baugebiet liegt zwischen dem Krugerpfad (oben), Grefrather und Oirlicher Straße.

Das neue Baugebiet liegt zwischen dem Krugerpfad (oben), Grefrather und Oirlicher Straße.

Foto: Stadt

Die Zuversicht ist groß: "Wir gehen davon aus, dass im Frühjahr 2018 alles steht", sagt die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche bei der Vorstellung des geplanten Baugebiets Am Krugerpfad in Hinsbeck. Bis dahin sollten alle politischen Beschlüsse und Genehmigungen für den Baubeginn vorhanden sein. Dabei würden auch die Einwände gegen das Projekt berücksichtigt, die jetzt bei der Bürgerversammlung im Jugendheim Hinsbeck vorgetragen wurden: Rund 100 Zuhörer ließen sich das Bauvorhaben erklären, einige äußerten Kritik.

"Etwa 90 Einheiten sind vorgesehen, darunter 66 Einfamilienhäuser und 24 Wohnungen in einem Geschossbau", stellte Markus Grühn, Leiter der Stadtplanung, das Projekt mit der offiziellen Bezeichnung "Bebauungsplan Hi-260 Am Krugerpfad" vor. Um das künftige Gebiet am östlichen Rand des Bergdorfes zwischen Grefrather und Oirlicher Straße nahe dem Marienheim sei zur freien Landschaft hin ein Grüngürtel mit Spielmöglichkeiten vorgesehen.

Laut Susanne Fritzsche lassen gerade die Naturschutzgebiete eine weitere Expansion des Stadtteils nicht zu: "Dieses Baugebiet wird auf lange Zeit das letzte sein, das wir ins Hinsbeck ausweisen." Da das Projekt Am Krugerpfad in ein Landschaftsschutzgebiet hineinrage, werde man, versicherte sie auf Anfrage eines Bürgers, Ausgleichsflächen schaffen.

Die Idee für dieses Bauvorhaben sei nicht neu, doch "leider hat es fast zweieinhalb Jahre gedauert", bis man konkret planen konnte, sagte Grühn. Gründe für solche Verzögerungen bei der Aufstellung von kommunalen Flächennutzungsplänen seien anhaltende politische Diskussionen um den neuen Regionalplan und langwierige Verfahren bei der Bezirksregierung.

Bei den sehr eng gefassten Genehmigungen von potenziellen Bauflächen sei für Nettetal beispielsweise die Grenznähe nicht berücksichtigt: "Venlo wird ignoriert", bemängelte Grühn. Dabei wohnten allein im Stadtteil Kaldenkirchen 600 junge Leute, die in Venlo studierten, und künftig dürften es mehr werden - weitere Wohnungen werden also gebraucht. Doch in Düsseldorf denke man nur bis zu Grenze, meinte Fritzsche und sagte leise: "Für die ist die Erde eine Scheibe."

Kopfschütteln auch bei manchen Bürgern: "Was die in Düsseldorf sagen, ist mir wurscht. Wichtig ist, dass die Menschen hier zufrieden sind", stellte ein Hinsbecker klar. Zur Zufriedenheit trage die Natur um Hinsbeck ebenso bei wie die Aussicht, bald mehr Wohnraum zu haben.

Bedenken wurden laut bei der geplanten Zufahrtsstraße in die neue Siedlung. Dafür soll der jetzige Weg zwischen dem Kindergarten und dem Betreutem Wohnen des Marienheims zur Gärtnerei hin ausgebaut werden. "Das ist alles sehr eng, ich bin skeptisch", meinte Ulrike Russmann, die Leiterin des katholischen Kindergartens. Kinder, Eltern, Senioren und Autofahrer müssten sich auf begrenztem Raum arrangieren. Abhilfe sollen laut Grühn ein Kreisel und weitere Stellplätze schaffen. Dabei appellierte er auch an die Vernunft Hinsbecker Eltern: "Leider werden nach wie vor viele Kinder mit dem Auto bis vor den Kindergarten gebracht."

Info Bis zum 28. April kann der Bebauungsplan Hi-260 Am Krugerpfad" im Fachbereich Stadtplanung im Rathaus, auf den Fluren vor den Räumen 305 und 3206, zweiter Stock, eingesehen werden. Infos auch online unter www.nettetal.de.

(jobu)
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