Krimidinner in Nettetal Gruseln beim Vier-Gänge-Menü

Schaag · Im Alten Braukeller in Nettetal-Kindt bot das Team der „Original Krimidinners“ Unterhaltung im elegant-britischen Stil. Auch die Zuschauer wurden dabei zu Darstellern.

 Zum vierten Mal sorgte dort das Team der „Original Krimidinners“ in Nettetal für Unterhaltung. „Der Teufel der Rennbahn“ stand diesmal im Mittelpunkt – ganz im schaurig-witzigen Stil der deutschen Edgar-Wallace-Verfilmungen aus den 1960er-Jahren.

Zum vierten Mal sorgte dort das Team der „Original Krimidinners“ in Nettetal für Unterhaltung. „Der Teufel der Rennbahn“ stand diesmal im Mittelpunkt – ganz im schaurig-witzigen Stil der deutschen Edgar-Wallace-Verfilmungen aus den 1960er-Jahren.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Wer würde nicht einmal gerne ein Rennen im britischen Ascot verfolgen? Mitten unter elegant ge­kleideten Lords und Ladys, alles überaus stilvoll, dazu ein erfrischendes Getränk und ein wohlschmeckendes Dinner, nicht zu vergessen die Spannung, die in der Luft liegt, wenn die Jockeys auf ihren rassigen Rennpferden um den Sieg kämpfen? Dafür muss niemand ein Ticket buchen, ein ähnliches Erlebnis bot jetzt das Restaurant „Alter Braukeller“ in Nettetal-Kindt mit einem Krimidinner. „Der Teufel der Rennbahn“ stand dabei im Mittelpunkt – ganz im schaurig-witzigen Stil der deutschen Edgar-Wallace-Verfilmungen aus den 1960er-Jahren.

Die Mischung aus Genuss und Grusel kommt in Nettetal gut an. Zum vierten Mal sorgte dort das Team der „Original Krimidinners“ für Unterhaltung. Und erneut waren die Tische gut gefüllt. Elegante Kleider bei den Damen – und sogar ein Gentleman mit Zylinder hatte Platz genommen. So fiel es leicht, sich in einem illustren Kreis von Lords und Ladys zu wähnen, die in der Loge von Adrian Tilling, Lord of Mant Minor, spannende Pferderennen verfolgen wollten. Weißgedeckte Tische, silberfarbene Kandelaber, Fotos von Jockeys in Goldrahmen – nur die Grablampen deuteten an, dass auch der Tod zu Gast sein würde.

Und der ließ nicht lange auf sich warten. Kaum hatte Lady Abigail die Gäste in den standesgemäßen Genuss eines Absinth-Cocktails eingeweiht – hinein gehören ein entflammtes Zuckerstück und Wasser – und mit einem herzhaften „Cheerio“ angestoßen, war auch schon der erste Tote zu beklagen: ein Stallbursche. War die Mordwaffe gar Satan, das Rennpferd von Lord Mant? Denn hinter dessen aristokratischer Lässigkeit verbarg sich ein Geheimnis: Spielschulden hatte der Herr, und zwar derart hohe, dass die Buchmacher schon überaus ungeduldig wurden. Ein Sieg seines teuflisch guten Pferdes beim Gold Cup sollte den Lord aus diesem finanziellen Desaster befreien. Doch zunächst verlangte der „Lauwarm marinierte Lachs mit schwarzem Risotto und Lachskaviar“ die Aufmerksamkeit des Publikums.

Wer sich allerdings auf einen kulinarischen Krimikonsum voller Passivität eingestellt hatte, wurde enttäuscht: Immer wieder wurden Zuschauer zu Akteuren: ob als Galoppgirl, Leichenträger, Doktor, Jockey oder Model für extravagante Hutkreationen wie den fruchtigen „Tuttifrutti“ oder das niedliche „Häschen in der Grube“-Ensemble. Um die Illusion des Pferderennens komplett zu machen, erhielten die Gäste Tippscheine. In je fünf Rennen konnten sie zwischen Rennpferd-Raketen wie „Stay strong“, „Dessert of Life“, „2night Magic“ und natürlich „Satan“ auf Sieg setzen. Die Rennergebnisse gab es per Live-Rennkommentar – Jubel inklusive. Denn mit der Wette im Krimistück war eine reale Gewinnchance verknüpft. Jeder konnte seinen Wettschein abgeben. Ein Danke­schön gab es auch für die Laien-Darsteller und für denjenigen, der den Mörder richtig getippt hatte.

Denn bei einer Leiche sollte es nicht bleiben: Jockey Palmer fand ebenso den Tod wie der Lord und seine Schwester. Erst der angereiste Inspector konnte das Rätsel um die Mordserie lösen, tatkräftig unterstützt von Cora, der blonden, cleveren Nichte des Lords. Kurz: Ein charmanter Gruselspaß mit gelungener Begleitung wie „Gebratener Perlhuhnbrust mit Estragonjus, Spitzkohlpraline und Pfifferling-Serviettenknödeln“.

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