Nettetal Das Katzenelson-Projekt

Nettetal · Der Pädagoge und Dichter Jizchak Katzenelson (1886-1944) schuf mit „dos lid funm ojsgehargetn jidischen folk“ (Das Lied vom ausgerotteten jüdischen Volk) ein Denkmal für sein jüdisches Volk. Es entstand im Internierungslager Vittel (französische Vogesen) vom 3. Oktober 1943 bis 18. Januar 1944.

Die evangelische Gemeinde in Lobberich hat das Epos in 15 Gesängen von Katzenelson, der ein Opfer der Shoa wurde, zum Anlass für ein eigenes Projekt genommen. Jahr für Jahr wird am 9. November ein Gesang vorgetragen. Pfarrer Dr. Matthias Engelke startete mit dem Projekt im vergangenen Jahr. Man kann eine Eintrittskarte für alle folgenden Veranstaltungen erwerben. Sie wird mit jedem weiteren Jahr teurer. Der Erlös soll der jüdischen Gemeinde in Krefeld übergeben werden, damit sie einen Thora-Schrein finanzieren kann.

Engelke sieht in dem Projekt einen Beitrag, jüdisches Kulturleben an den Niederrhein zu bringen. „Es hat den Niederrhein über Jahrhunderte geprägt. Diese Lücke sollte gefüllt werden.“ Mit seiner Frau Beate hat er einen Teil der Strecke Breyell-Auschwitz mit der Bahn zurückgelegt. Minütlich hat er Standbilder aufgenommen, die am Sonntag, 9. November, in der Veranstaltung ab 18 Uhr im Gemeindehaus an der Steegerstraße gezeigt werden.

(RP)
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