Kaldenkirchen Vier Fünftel der Flächen sind vermarktet

Kaldenkirchen · Das Gewerbegebiet Nettetal-West hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Nur noch wenige Grundstücke können vermarktet werden. Die Planer schauen jetzt schon auf Nettetal-West II, ein Projekt für die nächste Dekade.

 Die Montel-Allee im Gewerbegebiet Nettetal-West ist noch nicht fertiggestellt. Es fehlt noch die Deckschicht. Inzwischen wurde aber bereits die Verlängerung über die Kreuzung mit der Zillessen-Allee hinaus ausgebaut.      

Die Montel-Allee im Gewerbegebiet Nettetal-West ist noch nicht fertiggestellt. Es fehlt noch die Deckschicht. Inzwischen wurde aber bereits die Verlängerung über die Kreuzung mit der Zillessen-Allee hinaus ausgebaut.      

Foto: Heribert Brinkmann

Die Lagerhallen von Röhlig Logistics sind bereits in Betrieb. Die gegenüberliegenden Hallen für HTH Logistic Solutions sind im Rohbau weitgehend fertig, dort, wo im November noch nur die Betonsäulen wie ein Skelett in den Himmel ragten. Und auch die Halle an der Zillessen-Allee geht der Vollendung entgegen. Der milde Winter sorgte dafür, dass alle Bauarbeiten zügig fortgesetzt werden konnten.

Der städtische Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens ist mit dem Verlauf sehr zufrieden. Von den 26 Hektar Fläche im Gewerbe- und Industriepark Nettetal-West sind 13,2 ha bereits veräußert und weitere 7,3 ha sind fest reserviert. 3,6 Hektar stehen noch zur Vermarktung zur Verfügung. Eine Fläche wird überplant und mit einer Stichstraße auch für kleinere Grundstücke erschlossen. Dort könnten sich heimische Handwerksbetriebe ansiedeln, die expandieren wollen.

Das aktuelle Gewerbegebiet Nettetal-West, wie es sich heute entwickelt, ist nur der kleinere erste Teil des gesamten Gewerbegebietes im Flächennutzungsplan. Deswegen wird in der Politik bereits von Nettetal-West II gesprochen. Zur Styler Straße wird das Gewerbegebiet mit einem Riegel Wohnbebauung und einem Grünstreifen abgetrennt. Einige Flächen befinden sich bereits im Besitz der Stadt, andere müssen im Sinne einer Bodenbevorratung noch erworben werden. Die Flächen werden heute noch landwirtschaftlich genutzt. Die Vorbereitungen nehmen mindestens zehn Jahre in Anspruch.

Auch das Projekt Venete stammt aus dem Jahr 1999. Vor 21 Jahren wurde der Masterplan von Venlo, Tegelen und Nettetal beschlossen, der städtebauliche Rahmenplan wurde 2004 genehmigt. Der Bebauungsplan wurde 2011 rechtskräftig. Das Gelände wurde dann in 2011/12 erschlossen. Positive Verstärker waren 2012 der Anschluss der A 61 an die niederländische A 74 und noch mehr 2013 die neue Ausfahrt Nettetal-West. Hinzu kommt, dass 2013 auch die Glasfaserinfrastruktur für das Gewerbegebiet geschaffen wurde.

Doch Venete blieb über Jahre ohne sichtbaren Erfolg. Das hat sicher mit der Finanzkrise 2008 zu tun, die sich in den Niederlanden bis 2015 massiv auswirkte. Dazu kommt, dass nach der Floriade 2012 zuerst diese Flächen zur Vermarktung anstanden. Auch in Deutschland, so Hans-Willi Pergens, war die Investitionsbereitschaft zurückgegangen. Der Erfolg heute hat auch mit der guten Konjunktur und den niedrigen Zinsen zu tun. Die Wirtschaftsförderung für den Kreis Viersen (WFG) hat das Gewerbegebiet erschlossen, später hat die Stadt das Gelände übernommen und selbst vermarktet. Das hat auch heimische Unternehmen ermuntert. Hinzu kommt, dass es Investoren immer schätzen, wenn Planung und Bauaufsicht in einer Hand liegen.

Kreisweit gibt es Flächen wie Nettetal-West und vor allem West II nicht mehr viele. Doch auf dem ehemaligen Militärflughafen in Elmpt entsteht mit 150 Hektar ein weit größeres Gewerbegebiet. Das Gelände in der Gemeinde Niederkrüchten befindet sich ebenfalls in der Nähe zur niederländischen Grenze.

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