Corona im Kreis Viersen Unsere Helden des Alltags
Michael Eichstädt aus Viersen sagt: „Meine Alltagshelden sind die Erzieherinnen in den Notgruppen der Kindergärten. Sie tragen keine Schutzmaske, um die Kleinen nicht zu verunsichern. Dabei setzen sich einem hohen Risiko aus, damit Menschen in systemrelevanten Bereichen arbeiten können.“
Doris Paradys (80) aus Süchteln: „Eine Bekannte arbeitet ehrenamtlich in einer Altenstube. Damit es den 16 bis 18 Senioren jetzt, wo die Stube geschlossen ist, zu Hause nicht zu langweilig wird, fährt sie einmal die Woche rum und verteilt Denksportaufgaben. Das finde ich toll.“
Für Nadine Bökels sind alle, die wie sie im Einzelhandel tätig sind, Helden des Alltags – insbesondere wegen seit der Montag geltenden Maskenpflicht. „Jeder, der im Einzelhandel arbeitet, leistet gerade sehr viel.“ Und die Masken würden dies nicht einfacher machen.
Für Erika Kautzner sind jetzt gerade ihre Familie und ihre Freunde besonders wichtig: „Man rückt näher zusammen, hat mehr Zeit zum Telefonieren.“ Besonders wichtig sei dies, wenn Angehörige weiter weg wohnen und jetzt auch nicht besucht werden können.
Für Rudi Drost sind die jungen Leute aus der Nachbarschaft in Lobberich, die für ältere Leute einkaufen, wahre Helden des Alltags. Und aus Solidarität mit der Gastronomie bestellt die ganze Hausgemeinschaft jeden Samstag Essen beim Jugoslawen an der Ecke.
Carolyn Gruszka aus Süchteln: „Alle, die in den Krankenhäusern und Altenheimen arbeiten, finde ich sehr bewundernswert. Was die leisten, ist immens, während sie sich dabei auch noch selbst in Gefahr begeben. Die Arbeit dort ist auch ohne Corona schon stressig und belastend.“
Klaus Stoll-Lobach (64) aus Süchteln: „Ich bewundere meine Frau. Als Bestatterin ist sie viel auf sich alleine gestellt und bekommt wenig Unterstützung von Behörden. Aber sie schafft das. Trotz Stress ist sie einfühlsam und hilft den Angehörigen der Verstorbenen in dieser schweren Zeit.“
Helden findet Ulrich Schmitter, Leiter der Stadtbücherei,vor allem in Büchern. Aber die Coronakrise bringt auch im Alltag Herausforderungen. Für Schmitter sind die Fahrer der Schulbusse, die Bücher ausgeliefert haben, als die Bücherei noch geschlossen war, wahre Helden.
Für Hanne Wassenberg ist ihre Familie – dazu gehören ihr Sohn, ihre Tochter und ihr Bruder – in der Krisenzeit unverzichtbar: „Sie machen das alles erträglicher.“ Man könne miteinander sprechen, Spaß haben, rücke näher zusammen. Das gelte auch für Nachbarn, die sich helfen.
In Lobberich ist Muralle Kulanthaivitpillai selbst ein Alltagsheld. Er hilft einer 86-jährigen Nachbarin mit Einkäufen. Für ihn sind aber vor allem Ärzte, Rettungsdienst und Polizisten Helden des Alltags. Ebenso die Mitarbeiter des Ordnungsamtes oder Kassiererinnen im Supermarkt.