Nettetal Cohausz verlässt schon wieder Nettetal
Nettetal · Der Leiter der drei Curanum-Häuser im Stadtgebiet übernimmt zum 1. September die Verantwortung für alle 17 Curanum-Einrichtungen im Land Nordrhein-Westfalen. Cohausz war erst am 1. Februar in die Stadt gekommen.
Sein Schreibtisch ist noch nicht geräumt. Hier wird noch kräftig gearbeitet. Das kleine Schild an seinem Hemd weist noch darauf hin, dass Christian Cohausz Leiter der Curanum-Häuser in Nettetal ist. Doch damit ist am Monatsende Schluss. Cohausz wird innerhalb der Curanum Gruppe Regionalleiter aller 17 Häuser in Nordrhein-Westfalen.
"Es hat mir hier richtig Spaß gemacht, es war nett hier", sagt er nachdenklich. Cohausz wirkt fast ein wenig wehmütig. Er habe sogar an einen Umzug mit der Familie von Düsseldorf nach Nettetal gedacht. Cohausz ist erst seit dem 1. Februar Einrichtungsleiter der Curanum-Häuser in Lobberich, Breyell und Kaldenkirchen. Die Bewohner und die Mitarbeiter seien ihm in so kurzer Zeit ans Herz gewachsen, sagt er.
Jetzt wechselt er innerhalb der Curanum-Gruppe und steigt auf. "Das Angebot kam für mich völlig überraschend, es war mehr als Zufall. Ich verlasse Nettetal aber nicht so einfach, es fällt mir schwer zu gehen. Aber ich kann mich beruflich weiterentwickeln", sagt er. Seine Vorstellungen, die pflegerischen Schwerpunkte in den Curanum-Häusern auszubauen und sich auf an Demenz erkrankte Menschen zu konzentrieren sowie sich um den palliativen Aufgabenbereich intensiver zu kümmern, seien damit nicht aufgegeben. Außerdem stehe ein spezielles Wundmanagement im Rahmen der Pflege im Fokus weiterer Entwicklungsabsichten.
Seit mehr als 20 Jahren ist Cohausz beruflich in der Altenpflege tätig. Von 2006 bis 2010 war er bereits einmal in der Curanum-Gruppe beschäftigt. Er wechselte damals aber zu einem kleineren Träger und kehrte im Februar dieses Jahres zu Curanum zurück, um die Häuser in Nettetal zu leiten.
Hier hat er die Pflegestützpunkte in kurzer Zeit bereits mit vielen Aktionen gezielt in die Öffentlichkeit gebracht. Das reichte von der Pflanzung der Obstbäume in Breyell über den Boy's und Girl's Day bis hin zum Besuch der Jugendfeuerwehr bei alten Menschen oder dem Tag der Hände-Desinfektion in Kaldenkirchen.
Auf jeden Fall will Christian Cohausz den Nettetaler Häusern auch nach seinem Aufstieg weiterhin treu bleiben. "In meinem Garten habe ich jede Menge Holundersträucher. Die Blüten bringe ich den Häusern vorbei, damit sie Holunder-Gelee herstellen können. Das habe ich versprochen", sagt er. Nach einer Pause fällt ihm noch etwas ein: "Und Quitten, die sind auch reichlich in meinem Garten", sagt er und weist noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass er sich freue, seine Gartenerträge nach Nettetal zu bringen.
In der Übergangszeit wird seine Stellvertreterin Katrin Grulke die Nettetaler Einrichtungen leiten. "Man hat mir zwar die Stelle als Nachfolgerin angeboten, doch die kommt für mich ein paar Jahre zu früh", sagt die Mutter eines kleinen Kindes. Sie habe deshalb schweren Herzens abgelehnt. Zurzeit laufen Vorstellungsrunden mit möglichen Nachfolgern von Cohausz. "Ich hoffe, dass die Stelle des Einrichtungsleiters am Ende des Jahres wieder besetzt ist", erklärt Cohausz. Er beginnt jetzt, schrittweise seinen Schreibtisch abzuräumen.