Kaldenkirchen „Kaldenkirchen fasziniert mich“

Kaldenkirchen · Claudia Willers ist seit einem Monat im Amt. Sie sieht sich als Bindeglied zwischen dem Stadtteil und der gesamten Stadt: „Ein Ortsvorsteher ist ein Kümmerer“, sagt die 55-Jährige.

 Claudia Willers (55) ist seit gut einem Monat die neue Ortsvorsteherin von Kaldenkirchen.  Foto: jobu

Claudia Willers (55) ist seit gut einem Monat die neue Ortsvorsteherin von Kaldenkirchen. Foto: jobu

Foto: Joachim Burghardt

Die ersten offiziellen Termine hat sie schon hinter sich, und ihr Fazit nach knapp einem Monat im Amt fällt positiv aus: „Die Aufgabe macht mir sehr viel Freude“, sagt Claudia Willers (CDU). Am 18. Dezember wählte der Stadtrat sie zur Ortsvorsteherin von Kaldenkirchen. Willers folgt auf den im Oktober gestorbenen Ingo Heymann.

Was dieses Amt beinhaltet, scheint nicht jeder zu wissen: „Manche haben mir erzählt, sie hätten erstmal gegoogelt, was ein Ortsvorsteher überhaupt ist“, sagt Willers und schmunzelt. Sie erklärt: „Ein Ortsvorsteher ist ein Kümmerer. So verstehe ich meine Aufgabe, für die Bürger und ihre Anliegen bin ich jederzeit ansprechbar.“ Darüber hinaus sehe sie sich „als Bindeglied zwischen dem Ortsteil und der Stadtverwaltung“.

Während Stadt und CDU-Stadtverband auf ihren Internetseiten noch Heymann als Ortsvorsteher von Kaldenkirchen aufführen, hat Willers sich schon eingearbeitet. Ihren Kollegen, Nettetals anderen Ortsvorstehern, ist sie „dankbar für die großartige Unterstützung in den ersten Wochen“, wie sie sagt. Erfahrungen im bürgerschaftlichen Engagement bringt die 55-Jährige mit: Sie ist Schatzmeisterin des CDU-Stadtverbands und Vorsitzende des Werberings Kaldenkirchen-Aktiv.

Willers hält sich zurück bei Fragen, ob sie in ihrem neuen Amt eigene Akzente setzen werde: „Mein Vorgänger hat das hervorragend gemacht, ich bin gerade erst angefangen, da steht es mir noch nicht zu, groß von Veränderungen zu reden“, sagt sie. Sie wolle erstmal ihren nächsten Pflichten nachkommen. So habe sie viele Einladungen, etwa von Vereinen, erhalten.

Der Ortsteil sei insgesamt gut aufgestellt, darauf baue sie: „Ich sehe meine Aufgaben zwischen Tradition und Innovation. Gutes bewahren, aber auch darauf achten, dass bei der Entwicklung der Stadt Nettetal natürlich Kaldenkirchen gut berücksichtigt wird“, sagt sie. Andererseits wolle sie im Verbund mit Bürgern und Vereinen dazu beitragen, dass sich Kaldenkirchen bei den Feiern zum 50-jährigen Bestehen der Stadt Nettetal 2020 mit einbringe.

Die neue Ortsvorsteherin ist verheiratet, hat zwei Kinder. Sie spielt Tennis, kocht gern und liebt den Karneval. Geboren in Frankfurt, kam die gelernte Buchhalterin 1985 nach Kaldenkirchen, wo sie in der Zahnarztpraxis ihres Mannes mitarbeitet. Rückblickend sagt sie: „Ich bin hier schnell heimisch geworden, Kaldenkirchen ist mir ans Herz gewachsen, die Geschichte des Ortes fasziniert mich.“

Schlank und groß ist sie, die dunklen rötliche Haare lassen ihr Gesicht mitunter etwas blass erscheinen. Ihr Markenzeichen ist ihr gewinnendes Lächeln, ihr fröhliches Lachen – so kennt man sie, so erlebt man sie oft. Doch die wahre Willers kann auch anders: Still und geduldig hört sie zu. Konzentriert, ernst wirkt sie, wenn es um gewichtige Themen geht. Immer aber, ob bei Feiern oder in der Politik, redet sie von Herz und Herzblut: „Man muss sich doch mit ganzem Herzen engagieren, sonst bringt das alles nichts.“

Mit Herzblut hat sie auch ihre ersten repräsentativen Termine als Ortsvorsteherin erledigt und bei besonderen runden Geburtstagen oder Jubiläen in Kaldenkirchen „sozusagen als Vertreterin des Bürgermeisters mit einem Blumenstrauß gratuliert“. Willers lächelt: „Das sind für mich sehr schöne Termine, meist geht es ja um ältere Menschen, die viel zu erzählen haben, auch wie es früher in Kaldenkirchen war.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort