A61 bei Nettetal kaum genutzt Chaos bei Reisen nach Venlo
Nettetal · Am Osterwochenende kam es vor allem auf dem Dellerweg in Leuth zum Verkehrschaos. Nicht jeder, der über die neue A 61 nach Venlo hineinfuhr, nahm diesen Weg wieder zurück. Die Folge war der große Stillstand.
Wo, bitte, geht's hier zu den "2 Brüdern"? In den vergangenen Tagen irrten manche Kauftouristen über Venlos Straßen, die ihnen seltsam unvertraut erschienen. Wie gewohnt, waren sie auf der A 61 aus Richtung Mönchengladbach Richtung Grenze gefahren, als sie unerwartet über ein neues Stück Autobahn in die Innenstadt geführt wurden und Venlo so von einer völlig anderen Seite kennenlernten. Den Rückweg nahmen viele, übermäßig viele, auf gewohnter Route. Prompt kam es auf dem Dellerweg zwischen Schwanenhaus und Leuth der Verkehrskollaps.
Seitdem am vergangenen Donnerstag die neue A 61 offen ist, bewahrheiten sich Befürchtungen von Leuths Ortsvorsteher Heinz-Robert Reiners. Die B 221 dient dem Fernverkehr weiterhin als Verbindungsspange zwischen A 40 und A 61, und die provisorische Umleitung des örtlichen Verkehrs über den Dellerweg muss ebenfalls Fernverkehr aufnehmen, der sich vorher bereits hätte anders orientieren sollen.
Verwirrung pur, aber mit System: Die im Augenblick noch gesperrte Anschluss-Stelle an der neuen Autobahn 61 heißt "Nettetal-West", die nächst-erreichbaren Ziele sind "Kaldenkirchen-Nord" und "Venlo-Ost", denn ein Nettetal-West existiert nur in der geografischen Fantasie. Der Hinweis auf den Gewerbepark "Venete" (er entsteht links) bleibt ein frommer Wunsch der Stadt Nettetal.
Foto: BuschUmleitungen ignoriert
Vor dem Venloer Autobahnkreuz Zaarderheiken weisen Schilder den direkten Weg nach Mönchengladbach, dennoch tuckern Fernfahrer auf gewohnten Pfaden weiter, um über die Klagenfurtlaan oder die B 221 in Richtung A 61 zu fahren. Vor der Klagenfurtlaan gibt es Umleitungshinweise in Richtung Mönchengladbach, die etliche Fahrer missachten und weiterfahren. Sie landen unweigerlich am Zollamt Schwanenhaus und müssen dann die provisorische Umleitung nehmen.
Am vergangenen Freitag und Samstag verwandelte sich der Dellerweg zeitweilig in einen Großparkplatz für gestrandete Reisende und Lkw-Fahrer. An der Ampelkreuzung in Leuth ging kaum etwas weiter, weil die Schaltintervalle für schwere Lastwagen eine echte Herausforderung sind. Oft kamen nur drei Fahrzeuge bei Grün über die Kreuzung. Dass sich uneinsichtige Radfahrer an der Engstelle neben der Autobahn auch noch in den Verkehr mischten, obwohl der Bereich für sie gesperrt und eine Ausweichroute ausgeschildert ist, war das Tüpfelchen auf dem "i".
In Gegenrichtung verließen Lkw-Fahrer auch gestern die A 61 in Kaldenkirchen, um über die B 221 zur A 40 zu fahren. Vielleicht wäre es ratsam, für die A 61 eine weiter führende Fernausschilderung zu beantragen, bisher ist nur "Venlo" angegeben. Fernreisende wären dankbar für den Hinweis "Eindhoven" und "Nijmegen", vor allem, solange die Navigationssysteme nicht angepasst sind. In Nettetal hat man Erfahrung mit Anträgen zur Autobahnbeschilderung — mit mäßigem Erfolg.
