CDU legt neues Konzept vor Mehr Touristen anlocken, aber Natur trotzdem schützen

Nettetal · Bei der Mitgliederversammlung der CDU Nettetal wurde das Thesenpapier „Natur schützen – Natur erleben“ verabschiedet. Wie es mehr Tourismus und Naturschutz miteinander verbinden will.

 Der Premiumwanderweg am Galgenvenn war schon oft überlaufen. Wie solche Probeme vermieden werden können, steht im neuen CDU-Thesenpapier.

Der Premiumwanderweg am Galgenvenn war schon oft überlaufen. Wie solche Probeme vermieden werden können, steht im neuen CDU-Thesenpapier.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Die Mitgliederversammlung der CDU Nettetal stand ganz im Zeichen der Natur: Der CDU-Vorstand stellte den Mitgliedern das Thesenpapier „Natur schützen – Natur erleben“ vor.

Dessen Grundgedanke ist, Nettetals Naturlandschaft zu schützen und gleichzeitig besser erlebbar zu machen. Nettetals CDU-Vorsitzender Philipp Heks sah darin keinen Widerspruch: „Im Gegenteil: Nur wenn Natur erlebbar ist und nicht bloß konsumiert wird, kann sie effektiv geschützt werden.“

 Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin von Niederrhein-Tourismus, war als Tourismus-Expertin Gast bei der Versammlung.

Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin von Niederrhein-Tourismus, war als Tourismus-Expertin Gast bei der Versammlung.

Foto: CDU

Er erläuterte den 52 erschienenen Mitgliedern die fünf definierten Ziele. Zuerst kommt die Besuchersteuerung. Naturschutz und Naherholung in Einklang zu bringen, bedeutet, einerseits die Nutzung der Wege sicher zu stellen, andererseits auch geschützte Bereiche auszuweisen, in denen sich Tiere und Pflanzen ungestört entwickeln können.

Gegenüber heute will die CDU das Angebot ausweiten. So verfolgt sie nach wie vor das Ziel, in einem der Nettetaler Seen in einem abgegrenzten Bereich ein öffentlich zugängliches Naturbad anzubieten. Damit werde unkontrolliertes Wildschwimmen vermieden oder zumindest reduziert. Auch für Mountainbiker sollten Wege eingerichtet werden.

Grundsätzlich solle das gastronomische Angebot ausgeweitet werden, darüber hinaus sollen Rastmöglichkeiten und Plätze für Wohnmobile geschaffen werden. Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin von Niederrhein Tourismus, war für die Diskussion eigens nach Kaldenkirchen gekommen.

Die verschiedenen Bereiche, die es jetzt schon gibt, sollen besser digital vernetzt werden, um Synergieeffekte zu nutzen. Die CDU wünscht sich, dass die Region noch mehr von touristischen Besuchern profitiert.

Aber um Besucherüberhänge gerade an den Wochenenden an Plätzen wie dem Wanderweg am Galgenvenn zu vermeiden, fordert die CDU Konzepte für die Besuchersteuerung und Marketing. Es gilt, „Naherholungstouristen in die Region zu holen und diese gleichzeitig auf die vielfältigen regionalen Angebote zu verteilen“:

Praktisch wird es unter Punkt fünf:  Um nicht nur für die Natur zu sensibilisieren, spricht die Nettetaler CDU auch von Ordnungsmaßnahmen. Die CDU kann sich vorstellen, kreisweit Rangers für die Naturschutzgebiete einzustellen. Denn auch die Christdemokraten wollen die Natur nicht gefährden, sondern schützen. Sie sieht ihre Natur-Erlebnis-Initiative dem Schutz „unserer natürlichen Ressourcen und klimatischen Lebensgrundlagen“ untergeordnet. Die CDU verweist dabei auf das Klimapapier. „Das eine gehört zum anderen. Wer die Natur erleben kann, wird sie auch schützen“, war sich Philipp Heks sicher. Die Natur-Erlebnis-Initiative hat die CDU auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Ein weiteres Thema bei der Versammlung: der Bericht aus Berlin des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Plum. Er ging dabei besonders auf die Diskussion um das Bürgergeld ein. Kritisch merkte er an, dass die Ampel-Koalition immer wieder christliche Symbole entferne, so etwa im Humboldt-Forum in Berlin oder unlängst beim G7-Gipfel im Rathaus in Münster.

Philipp Heks, der 27-jährige Ortsvorsitzende, zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung der CDU Nettetal. Die Mitgliederzahl von rund 400 habe relativ stabil gehalten werden können. Den Slogan der NRW-Wahlen „Machen, worauf es ankommt“ will Philipp Heks auch für die Stadt Nettetal adaptieren.

Neben dem Naturschutz sind für ihn Leiharbeit und Mobilität weitere Schwerpunktthemen der Nettetaler CDU. Bei den Leiharbeitern aus Osteuropa, die für Jobs in den Niederlanden angeworben werden und längst der Grenze in Billigquartieren leben, fordert die CDU von der Stadtverwaltung mehr proaktives Handeln. „Anders als die SPD, die einen Fragenkatalog fordert, soll das Rathaus endlich machen“, meinte Heks.

Endlich liege für Nettetal das Mobilitätskonzept vor. „Für uns ist das Konzept Pflicht, die Umsetzung Kür“, sagte der CDU-Vorsitzende. Die einzelnen Punkte darin müssten noch priorisiert werden; „Da haben wir noch einiges vor uns.“

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