Nettetal CDU-Mitglieder setzen auf Kontinuität

Nettetal · Die Mitgliederversammlung der CDU Nettetal wählte Christian Wagner erneut zum Bürgermeisterkandidaten. Marcus Optendrenk wurde als Ortsvorsitzender wiedergewählt. Auch bei den anderen Vorstandsämtern herrschte Einigkeit.

 Der neue Vorstand der CDU Nettetal (v.li.): Schatzmeisterin Claudia Willers, Geschäftsführer Markus Lücker, Vorsitzender Marcus Optendrenk, Bürgermeister Christian Wagner, Philipp Heks, Frederic Frucht und Vera Gäbler    Fotos: H. Brinkmann

Der neue Vorstand der CDU Nettetal (v.li.): Schatzmeisterin Claudia Willers, Geschäftsführer Markus Lücker, Vorsitzender Marcus Optendrenk, Bürgermeister Christian Wagner, Philipp Heks, Frederic Frucht und Vera Gäbler   Fotos: H. Brinkmann

Foto: Heribert Brinkmann

Drangvolle Enge herrschte bei der Mitgliederversammlung der Nettetaler CDU im Vorraum des Seerosensaals in Lobberich. Aber die Stimmung unter den anfangs über 90 Mitgliedern war aufgeräumt. Es standen in zwei Versammlungen hintereinander wichtige Wahlen an. Der Bürgermeisterkandidat musste bestimmt werden, und der Vorstand wurde turnusmäßig gewählt. Während für den Vorsitz der Partei Marcus Optendrenk alleine zur Wiederwahl anstand, gab es bei der Kandidatur zum Bürgermeisteramt zwei Kandidaten: Bürgermeister Christian Wagner und Ursula Nonninger, die sich selber eingebracht hatte. Und das war die eigentliche Überraschung des langen Wahlabends: Die Gegenkandidatin zum Amtsinhaber holte mit 21 von 89 Stimmen auf Anhieb 24 Prozent der Stimmen. Bürgermeister Wagner konnte 67 Stimmen und damit 75 Prozent der Mitglieder gewinnen.

 Ursula Nonninger ist in einem internationalen Unternehmen der Konsumgüterindustrie angestellt. Die heute 53-Jährige aus Leuth war aus beruflichen Gründen einige Jahre aus Nettetal weggezogen, ist jetzt aber zurückgekommen und will sich aktiv einbringen. Die Betriebswirtschaftlerin wollte ihre Berufserfahrung in Mitarbeiterführung und im Ausarbeiten von Strategien in die Stadtverwaltung einbringen. Denn nicht alles sei eine schöne Welt, wenn man einmal hinter die Kulissen schaue. Sie sehe da enorme Probleme, die man anpacken müsse. In ihrer Bewerbungsrede – beide Kandidaten überzogen die Redezeit leicht – warb sie für ein modernes Nettetal, pluralistisch und bürgernah. In ihrer Rede setzte sie einen Schwerpunkt auf Wirtschaftsförderung und Standortpolitik.

Der 48-jährige Christian Wagner verwies auf die Konsolidierung des Haushaltes, auf das Gewerbegebiet Nettetal-West und den Schulfrieden. Mit den Kindergärten sei Nettetal als familienfreundliche Stadt gut aufgestellt. Auf die moderne Verwaltung sei er stolz, ebenso auf die gut entwickelten städtischen Töchterunternehmen. Auf dieser guten Bilanz will Wagner weiter aufbauen.

Bei den anschließenden Vorstandswahlen wurde Marcus Optendrenk mit 80 Stimmen (drei nein, zwei Enthaltungen) als Vorsitzender wiedergewählt. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wählten die Mitglieder Vera Gäbler (71 Stimmen), Frederic Frucht (75) und Philipp Heks (73). Geschäftsführer Markus Lücker wurde mit 78 Stimmen bestätigt, stellvertretender Geschäftsführer wurde Dietmar Sagel mit 80 Stimmen. Neuer Mitgliederbeauftragter wurde Harald Post mit 66 Stimmen (bei 13 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen). Pressesprecher wird Christian Lange (64 ja, 16 nein, 4 Enthaltungen). Und das absolute Traumergebnis erzielte die bisherige Schatzmeisterin Claudia Willers. Sie wurde mit 84 Ja-Stimmen, 0 Neinstimmen und einer Enthaltung wiedergewählt.

 Ursula Nonninger kandidierte gegen Bürgermeister Christian Wagner.

Ursula Nonninger kandidierte gegen Bürgermeister Christian Wagner.

Foto: Heribert Brinkmann

Die CDU hat 398 Mitglieder. Die sind am 19. Februar erneut gefragt, wenn auf der Mitgliederversammlung die Kandidaten für den Stadtrat und den Kreistag gewählt werden sollen. Anfang Februar tage der Wahlausschuss der Stadt, dann stehe auch die Zahl der Mandate genau fest. Wegen der vielen Wahlgänge fasste sich Vorsitzender Optendrenk beim Rechenschaftsbericht eher kurz und verwies auf seine Neujahrsansprache am 5. Januar. Auf jeden Fall beansprucht die CDU, in Nettetal die zusammenhaltende und gestaltende Kraft zu sein. Fraktion und Partei wüssten,  dass die politische Situation vor der nächsten Kommunalwahl komplizierter geworden sei. Programmatisch sei die CDU aber gut aufgestellt.

Heute verfügt die CDU über 21 der 46 Sitze im Stadtrat, mehr als doppelt so viele wie die SPD (10). Die ehemals dicke CDU-Mehrheit von 60,5 Prozent (1999) hat sich bei den folgenden Wahlen abgeflacht: 54,2 (2004), 48,2 (2009) und 46,09 Prozent (2014).

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