Lobberich Französische Praktikanten im Café Seeger

Lobberich · Alex und Theo werfen einen Blick ins deutsche Konditorwesen. Angetan sind sie vom Frankfurter Kranz.

 Theo (links) und Alex (rechts) lernen derzeit von Konditormeister Marcel Seeger.  RP-Foto: Jörg Knappe

Theo (links) und Alex (rechts) lernen derzeit von Konditormeister Marcel Seeger. RP-Foto: Jörg Knappe

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Sie rühren Teig, kreieren Füllungen, backen Kuchen – im Lobbericher Café Seeger sind zwei Auszubildende aus Frankreich zu Gast, die dort mitarbeiten.

Alex (17) und Theo (15) machen sich derzeit morgens um 5.55 Uhr in Düsseldorf, wo die Austausch-Azubis in einem Hotel untergebracht sind, auf den Weg nach Nettetal. Um 7 Uhr erreichen sie das Café Seeger, wo sich Marcel Seeger um die engagierten Jugendlichen kümmert. Für ihn ist dieser Austausch eine interessante Erfahrung. „Die Handwerkskammer Düsseldorf hat vor einigen Wochen angerufen und vom Besuch der Azubis, die sich im ersten oder zweiten Lehrjahr befinden, berichtet“, erzählt er. „Elf junge Leute sind nach Deutschland gekommen.“

Seeger nahm direkt zwei Azubis an und ist begeistert. „Theo würde ich direkt hier anstellen“, sagt er. Er lobt das Engagement der französischen Gäste. Seeger kann sich mit ihnen in ihrer Muttersprache unterhalten. Es ginge notfalls aber auch mit Händen und Füßen, berichtet er, denn die beiden seien wissbegierig und engagiert. „Ich wünschte, wir hätten diese Motivation bei den Bewerbern in Deutschland“, sagt Seeger.

Die Handwerkskammer in der französischen Stadt Cognac bietet Mitgliedern an, ihre Auszubildenden für einige Wochen nach Deutschland zu schicken. Alex und Theo teilen mit, dass das Nahrungsmittelhandwerk in Frankreich einen höheren Stellenwert habe und es dort viele Bewerber für die Ausbildungsstellen gäbe. Seeger ist mit seiner derzeitigen eigenen Auszubildenden sehr zufrieden. Doch er überlegt noch, ob er wieder einen neuen Auszubildenden suchen möchte. Seeger beklagt mangelndes Durchhaltevermögen bei den Bewerbern.

Alex beendet im Juni seine Ausbildung zum Patissier. „Der größte Unterschied zwischen den Ländern ist, dass es in Frankreich viele kleine Gebäckstücke gibt. Es ist ungewohnt, hier eine Torte mit 26 Zentimeter Durchmesser zu backen“, sagen Alex und Theo. Sie finden die Arbeitsweise interessant, weil es andere Methoden der Kuchenfertigung in Deutschland gebe.

Die beiden möchten das Rezept für den Frankfurter Kranz mit nach Hause nehmen. Dafür lassen sie ein Rezept für eine ringförmige Brandteigtorte hier, die mit einer Pralinencrème gefüllt wird. Am Freitag, 5. April, sind ihre zwei Wochen in Deutschland zu Ende, dann fahren Theo und Alex wieder nach Hause.

(bigi)
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