Bürgermonitor Bürger ärgern sich über Schilf im Weiher

Hinsbeck · Ein zugewachsener Dorfweiher sorgt in Hinsbeck bei vielen Bürger für Unmut. Man fragt sich, warum der kleine Teich in der Ortsmitte nicht von der Stadt gepflegt wird. Die verspricht nun baldige Abhilfe

 Der Dorfweiher in Hinsbeck ist zugewachsen.

Der Dorfweiher in Hinsbeck ist zugewachsen.

Foto: Ralf Hendrix

Schilf soweit das Auge reicht. Wer die Ginkes-Wiese betritt und den kleinen Teich sucht, der in der Grünanlage nahezu unmittelbar an der Neuenstraße in Hinsbeck liegt, der kann den Weiher im Moment mehr erahnen, als dass er ihn sieht.

Das liegt weniger daran, dass das Gewässer ausgetrocknet ist, sondern vielmehr an dem mehr als mannshohen Schilfgürtel und dem weiteren Grün, das sich ausgebreitet hat. „Seit dem vergangenen Jahr hat die Stadt Nettetal hier keine Pflegemaßnahmen mehr durchgeführt. Das ist nun das Ergebnis. Das ist eine Schilfplantage“, klagt Ralf Hendrix. Der Hinsbecker ist nicht der einzige, der sich über den Zustand des Gewässers in der Parkanlage mitten im Herzen von Hinsbeck mokiert. Als Geschäftsführer des örtlichen Verkehrs- und Verschönerungsvereines (VVV), hat er dazu bereits etliche Anrufe von Bürgern erhalten und ist auf der Straße angesprochen worden. „Der Park wird von der Bevölkerung stark frequentiert. Aktuell schüttelt man nur noch den Kopf über den Zustand“, berichtet Hendrix. „Die Stadt lässt den Weiher verkommen, ob Absicht dahinter steckt – ich weiß es nicht. Bürger, die sich bei der Stadt melden, werden seit Monaten hingehalten. Schon im März hieß es, man kümmere sich darum.“ Es fehlt der Naherholungswert, findet Hendrix. Auch könne es ökologisch nicht richtig sein, wenn der Teich verlandet – und auf diesem Weg befinde sich der Weiher.

Dabei sah das Gewässer noch bis vor rund zwei Jahren sehr gepflegt aus. Dafür sorgte der Angelsportverein Erholung. Er kümmerte sich jahrelang um den Weiher, setzte Fische ein, schnitt das Schilf und pflegte die Wasserpflanzen. Teilwiese geschah dies sogar mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr. Die damalige Comeniusschule, heute das Förderzentrum West, erneuerte sogar einmal das Entenhaus, und die Jugendabteilung von Rhenania reinigte die Hinweisschilder. Bürgerschaftliches Engagement, das vom VVV koordiniert wurde. Dieser Einsatz brach aus den verschiedensten Gründen ab. „So wie der Teich jetzt aussieht, fördert das auch nicht unbedingt das weitere bürgerliche Engagement“, sagt Hendrix.

Er selbst habe die letzten Arbeiten an dem Gewässer von städtischer Seite aus im vergangenen Jahr beobachtet. Doch lange müssen die Hinsbecker die „Schilfplantage“ nicht mehr ertragen. Der Baubetriebshofs der Stadt will in der kommenden Woche mit den Arbeiten am Teich beginnen. „Wir haben gerade erst die Genehmigung vom Kreis erhalten, an dem Gewässer Rückschnitte vorzunehmen“, informiert die Pressestelle der Stadt. Vorgesehen seien die Arbeiten schon seit Längerem, aber in den Vogelschutzzeiten dürfen auch an einem Gewässer keine größeren Rückschnitte erfolgen, heißt es.

Daher stellte die Stadt Nettetal bereits im Juni einen Antrag bei der Unteren Landschaftsbehörde für eine Sondergenehmigung. Diese ist nun da, und es geht los. Geplant ist, das Schilf nicht nur einfach zu kürzen, sondern zu einem großen Teil unterhalb des Wassers abzuschneiden. In den Pflanzenhohlkörper kann dadurch Wasser eindringen, und das Schilf verfault. Auf diesem Weg wird der Bewuchs dezimiert.

Wie sich der VVV in der Zukunft eventuell wieder in die Weiherpflege einbringen will, kann der Geschäftsführer jetzt noch nicht sagen.

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