Schaag Probleme mit Leiharbeitern in Schaag

Schaag · Großes Interesse an der ersten Netterunde in diesem Jahr: In der Gaststätte „Zur Alten Post“ nahmen Bürgermeister Christian Wagner und Mitarbeiter der Verwaltung Stellung zu Schaager Themen: Vom Kindergarten bis zum Verkehr.

 Im vollbesetzten Saal der Gaststätte Zur Alten Post ging nichts mehr. Bürgermeister Christian Wagner (stehend) hatte zur ersten Netterunde in diesem Jahr nach Schaag eingeladen. Rund 60 Zuhörer waren gekommen.               

Im vollbesetzten Saal der Gaststätte Zur Alten Post ging nichts mehr. Bürgermeister Christian Wagner (stehend) hatte zur ersten Netterunde in diesem Jahr nach Schaag eingeladen. Rund 60 Zuhörer waren gekommen.               

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Am Ende gab es versöhnlichen Applaus für Bürgermeister Christian Wagner (CDU) und sein Team aus der Verwaltung.  Auch wenn in den über zwei Stunden durchaus kritische Fragen gestellt wurden, blieb die Stimmung im Saal friedlich. Für Bürgermeister Wagner war es ein Heimspiel, etliche der anwesenden Gäste sprach er  mit Vornamen an.

Das Gerücht, dass Netto aus Schaag weggehe, stimmt nicht. Da konnte der Bürgermeister gleich zu Beginn der Veranstaltung beruhigen. Der Standort sei dauerhaft gesichert.

Sorgen macht sich Wagner um die Sicherheit. In der Vergangenheit sei die Stadt Nettetal Zielpunkt für Lohnunternehmen gewesen, die Leiharbeiter für niederländische Unternehmen unterbringen. Es handelt sich in der Mehrheit um Leiharbeiter aus Südosteuropa. Die Niederländer haben die gesetzlichen Bestimmungen zum Abzug der Miete vom Lohn verschärft, so dass die Arbeitskräftevermittler ins deutsche Grenzgebiet ausweichen. Auch in Schaag seien einige Objekte angemietet worden. Die Firmen bewegten sich im gesetzlichen Rahmen. Die Vermietung sei nicht illegal. Ein Vorgehen der Stadt sei nicht einfach. Gegen Missstände in den Gebäuden müsse ein permanenter Druck aufgebaut werden. Die betroffenen Kommunen im Grenzland hätten sich zusammengeschlossen, auch das Ministerium für Kommunales ist mit im Boot. Gemeinsam tauscht man sich aus und lotet mögliche Maßnahmen aus.

Ein Anrainer der Annastraße nannte die Situation eklatant. Im Winter sei es jetzt zwar ruhiger, die Lärmbelästigung werde in der warmen Jahreszeit wieder zunehmen. Hinzu komme eine Verdreckung. Wenn das Rolltor offen stehe, könne man den Müll meterhoch sehen. Auf eine direkte Ansprache wurde der Nachbar übel beschimpft, sein Türschloss wurde zugeklebt.  Auch an der Brachter Straße sei in der Vergangenheit oftmals bis 4 Uhr gefeiert worden.Zum Glück würden die Bewohner jetzt mit kleineren Fords zur Arbeit abgeholt, nicht mehr mit einem Reisebus.

Bürgermeister Wagner will dran bleiben, sagt aber auch, dass das Ordnungsamt nicht dauerhaft dafür ausgelegt sei. Wenn mehr zu tun sei, müsse personell aufgestockt werden.

Kritisch sehen etliche Schaager die Verkehrssituation. Eine Mutter forderte einen Zebrastreifen an der Kreuzung zur Kindterstraße. Ein anderer Teilnehmer klagte über Lastwagen, die durch die Boisheimer Straße bretterten.

Keinen leichten Stand hatte Sebastian Ditges, Leiter der Sparkassen-Filiale in Lobberich, in Schaag. Die Filiale im Ort werde am 20. März geschlossen, der Geldautomat werde noch bis Januar – so lange läuft der Mietvertrag noch – vor Ort bleiben.  Der Sparkassenbus, der vor anderthalb Wochen ausgeliefert worden sei, fahre ab dem 23. März regelmäßig Schaag an. Am Hubertusplatz werde ein Haltepunkt eingerichtet. Der S-Bus kommt zweimal die Woche, montags von 14.15 bis 15.15 Uhr und freitags von 10.35 bis 11.35 Uhr. Der nächste Geldautomat sei in Breyell gelegen, aber auch beim Netto-Markt könne man mit der EC-Karte Bargeld erhalten.

(hb)
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