300 Jahre alter Baum Buche auf Leuther Friedhof soll gefällt werden

Leuth · (emy) Die Tage der imposanten Blutbuche auf dem Friedhof in Leuth sind gezählt. Weil der knapp 23 Meter hohe Baum nicht mehr standfest ist, soll er gefällt werden. Dies berichteten Vertreter des Grünflächenamtes in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz am Dienstagabend.

 Die 300 Jahre alte Rotbuche auf dem Friedhof Leuth muss gefällt werden.

Die 300 Jahre alte Rotbuche auf dem Friedhof Leuth muss gefällt werden.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Weil sich die Mitglieder nicht einig wurden, soll der Beschluss dazu in der kommenden Sitzung gefasst werden – notfalls allerdings schon eher mit einer Dringlichkeitsentscheidung, sollte Gefahr im Verzug sein.

Denn die Buche gefährde die Verkehrssicherheit, sagte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Der Baum ist rund 300 Jahre alt, sein Stamm hat einen Umfang von gut 6,30 Metern. „Es ist der mächtigste Baum im Kreis Viersen“, sagte Hubert Schröder (CDU). Doch die Buche sei von starkem Pilzbefall betroffen, berichtete Fritzsche: „Wir haben alles getan, um sie zu erhalten, aber es geht nicht.“ Als sogenannter Flachwurzler fehle der Buche die Standfestigkeit, die andere Bäume mit tiefergehenden Wurzeln hätten. Außerdem würden ihre Wurzeln bereits in Gräber hineindringen. „Die Entscheidung hat auch Pietätsgründe“, sagte Fritzsche.

Florian Witter von der Wählergemeinschaft WIN möchte den Torso des Baumes stehen und beispielsweise mit Efeu bewachsen lassen, damit die Buche zumindest teilweise erhalten bleibt. Was aber genau mit dem Baum passieren soll, diese Entscheidung will er den Bürgern überlassen. „Der Baum ist etwas Einzigartiges“, sagte er. „Die Leuther sollen entscheiden.“ Laut Fritzsche soll das zwar auch passieren. So sei mit dem Verkehrs- und Verschönerungsverein vereinbart worden, dass sich dieser mit Bürgern Gedanken macht und der Verwaltung mitteilt. Allerdings stellte sie auch klar: „Entscheiden muss die Politik.“

Die anderen Parteien äußerten Zweifel an Witters Idee. „Ein Friedhof ist nicht der richtige Ort für einen Torso“, sagte CDU-Politikerin Helma Josten. Ausschussvorsitzender Guido Gahlings von den Grünen sagte: „Wir haben größte Zweifel, dass das für die Verkehrssicherheit sinnvoll ist.“

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