Breyell Breyeller verspricht mörderischen Abend

Breyell · Arnold Küsters zieht es in heimatliche Gefilde. Der gebürtige Breyeller liest am 22. November im Rahmen des literarischen Novembers in Waldniel. Er präsentiert Auszüge aus seinem bislang unveröffentlichten achten Roman.

 Arnold Küsters wohnt zwar inzwischen in Mönchengladbach, fühlt sich seiner Breyeller Heimat aber noch immer sehr verbunden.

Arnold Küsters wohnt zwar inzwischen in Mönchengladbach, fühlt sich seiner Breyeller Heimat aber noch immer sehr verbunden.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Wenn der „Traktor ins Jenseits“ startet und der „Schokoladenpudding“ serviert wird, dann ist eins klar: Es wird spannend und unterhaltsam. Hinter den ungewöhnlichen Geschichten verbergen sich Kurzkrimis von Arnold Küsters. Und davon hat der in Breyell geborene Autor einige im Gepäck, wenn er am 22. November im Waldnieler Antiquariat von Ursula Freitag vorbeikommt.

Die Inhaberin konnte den bekannten Schriftsteller für eine Lesung im Rahmen des literarischen Novembers gewinnen. Neben den Kurzkrimis bringt Küsters einige Krimigedichte mit, denn darin ist der 63-Jährige ebenfalls ein Profi. „Ich kann einen Krimi in zwei Zeilen packen“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Ein Beispiel unter dem Titel „Langzeitzünder“ hat er direkt parat: „Es knallt der Korken, es perlt der Wein. Ich werde schon bald alleine sein“, trägt der Breyeller vor. Auch wenn er inzwischen in Mönchengladbach-Dohr lebt, einem Straßendorf zwischen Rheydt und Giesenkirchen, wie es Küsters liebevoll beschreibt, so hängt sein Herz an Breyell. Er sei immer ein Breyeller geblieben und dazu sei er ein bekennender Niederrheiner.

Als Metzgerssohn in Breyell geboren trat Küsters nicht in die Fußstapfen seines Vaters und seines Großvaters. Er studierte Anglistik und Pädagogik. Danach arbeitete er mehr als 25 Jahre als Hörfunk- und Fernsehjournalist. Los ging das Schreiben im Jahr 2000. Zu diesem Zeitpunkt erschien die erste Kurzgeschichte von Küsters im Sammelband „Mord vor Ort, zwei“. „Ich wollte danach einen Roman schreiben, bin aber kläglich gescheitert. Der Verlag, bei dem ich anklopfte, lehnte dankend ab“, erinnert sich Küsters. Durch einen Literaturwettbewerb in Breyell, bei dem Küsters erfolgreich Prosa-Texten vorstellte, entstand der Kontakt zu einem anderen Verlag, der am Roman interessiert war. Küsters setzte sich hin, schrieb den „Lamberti-Mord“ zu Ende und hatte Erfolg. Das liegt nun 13 Jahre zurück. „Maskenball“, „MK Bökelberg“, „Schweineblut“ und „Totenstimmung“ folgten. Insgesamt sind es bis jetzt sieben Romane, die aus seiner Feder flossen. Dazu kommen mehr als zwei Dutzend Kurzkrimis und unzählige kriminelle Gedichte.

Für Waldniel hat er sich ein besonderes Schmankerl ausgesucht. Der Autor will einige Seiten seines neuen, noch nicht veröffentlichten Krimis vorlesen. Das 430 Seiten starke Werk Nummer acht trägt den Arbeitstitel „Marys Cottage“. Erscheinen wird es im kommenden Jahr. In Waldniel darf hinein geschnuppert werden.

Küsters ist überzeugt davon, dass in jedem Menschen etwas Dunkles schlummert. Nur kommt es nicht bei jedem ans Tageslicht. Er selber könne keiner Fliege was zu Leide tun, bemerkt der Autor. Aber wenn seine Fantasie loslege, lote er die psychischen Untiefen und menschlichen Schwächen aus, die Menschen zum Täter werden lassen.

Seine zweite Leidenschaft heißt Musik. Oftmals begleitet ihn das Trio „Hier geht was“ mit zwei Gitarren und einem Schlagzeug zu seinen Lesungen und untermalt die Auftritte musikalisch mit eigenen Texte, die „gut zu meinem schwarzen Humor passen“, sagt Küsters und lacht. Er selbst greift dann zur Mundharmonika. Dazu ist er Mitglied im Kriminalorchester „Streng geheim“, in dem mit etlichen Krimiautoren Musik gemacht wird. Er arbeitet zudem als Musiker bei „Stixx“ mit.

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