Nettetal Brandstifter zündet Strohballen an

Nettetal · Es hätte ein Großfeuer werden können. Wahrscheinlich wollten die Unbekannten, die Samstagnacht an der Leuther Heerstraße Stroh nahe eines Hängers mit 220 Strohballen anzündeten, genau das. Dass es Brandstiftung war, stand für die Polizei schnell fest. Nur durch Zufall war das Feuer entdeckt worden.

Der Landwirt aus Leuth hat in dieser Samstagnacht gerade seinen Sohn zur Disco gebracht, als er sich auf dem Rückweg über einen taghell erleuchteten Himmel wundert. Er fährt dem Feuerschein entgegen — und entdeckt zu seinem Entsetzen, dass es sein Stroh ist, das brennt. 60 bis 70 Ballen stehen in Flammen.

Diese drohen, auf einen Hänger mit 220 weiteren Ballen überzugreifen. Die ersten brennen bereits. Der Leuther ruft Polizei, Feuerwehr und seine Familie zur Hilfe. "Der Schwiegersohn hat mit dem Frontlader die brennenden Ballen runtergekickt", erzählte er gestern. Nur das verhindert, dass alle 220 Ballen Feuer fangen. Die 15 Wehrleute des Löschzugs Leuth und die Landwirtfamilie löschen bis 3 Uhr morgens und reißen die Ballen auseinander. Die Landwirtfamilie kämpft bis gestern Morgen immer wieder gegen Glutnester. Dazu kommt die Furcht. "Wir haben Angst um den Hof und die Tiere", sagt der Leuther Landwirt. "Es ist ein Schock." Die Polizei schätzt den Schaden auf 15 000 Euro.

Mit dem Strohmietenbrand in Leuth hat die Serie von Brandstiftungen auf landwirtschaftlichen Höfen eine unheilvolle Fortsetzung erfahren. Ein 18-Jähriger, der beschuldigt wird, Urheber einer Reihe von Strohmietenbränden zu sein, sitzt immer noch in Untersuchungshaft. Hinweise auf die Täter in Leuth hat die Polizei nicht.

(RP)
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