Nettetal Blitzeinbruch beim Juwelier

Nettetal · Zwei unbekannte Täter haben mit einem Pkw den Eingang zum Juweliergeschäft Andrae in Lobberich regelrecht eingerammt. Gestohlen wurde Schmuck in unbekannter Menge, es entstand beträchtlicher Sachschaden.

 Die Eingangstür des Juweliergeschäfts in Lobberich, das gestern Nacht überfallen wurde, ist inzwischen notdürftig repariert. Die Fassade hingegen zeigt noch deutliche Spuren.

Die Eingangstür des Juweliergeschäfts in Lobberich, das gestern Nacht überfallen wurde, ist inzwischen notdürftig repariert. Die Fassade hingegen zeigt noch deutliche Spuren.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Zwei unbekannte Täter haben in der Nacht zu Donnerstag bei einem Blitzeinbruch in das Juweliergeschäft Andrae in Lobberich Schmuck in unbekannter Menge gestohlen. Sie rammten mit einer Stahlstütze per Pkw die durch ein Gitter geschützte Eingangstür. Dabei entstand hoher Sachschaden. Das Tatfahrzeug war gestohlen, es wurde später am Quellensee in Breyell entdeckt.

Brunhild Andrae hatte am Donnerstag eigentlich ihren freien Tag. Doch der Sicherheitsdienst des Geschäftes, das sie vor elf Jahren dem Juwelier Werner Stumm aus Idar-Oberstein verkauft hatte, holte die 72-Jährige gegen 2.30 Uhr in der Nacht aus dem Schlaf. "Ich arbeite noch immer im Geschäft, weil ich das gerne mache", sagte sie. Als sie an der von-Bocholtz-Straße eintraf, war sie schockiert. "Es lag alles voller Glas, die Eingangstür und das Gitter waren Trümmer, Schaufenster waren leer", berichtete sie.

Eine Zeugin hatte den spektakulären Einbruch beobachtet und die Polizei angerufen. Danach war ein silberner VW Passat Kombi rückwärts in das Juweliergeschäft hineingefahren. Zwei "junge, drahtige Männer mit Baseballkappen" stiegen aus und rafften Etalagen mit Ringen aus den Fenstern zusammen. "Einer ist sogar zurückgegangen und hat noch mehr herausgeholt", erfuhr Brunhild Andrae. Danach fuhren die Männer mit dem ramponierten Wagen davon. Er habe Gummersbacher Kennzeichen gehabt. Die Polizei berichtet, er sei gestohlen gewesen.

Der Radau des Einbruchs und die um 1.58 Uhr ausgelöste Alarmanlage riss auch andere Nachbarn aus dem Schlaf. Der ganze Spuk dauerte vier Minuten. Eine türkische Familie und eine weitere Geschäftsinhaberin in der Nachbarschaft riefen ebenfalls die Polizei. Brunhilde Andrae musste einige Stunden warten, ehe sie das Geschäft betreten durfte, da die Spurensicherung den Tatort untersuchte. "So viel Glas wie vergangene Nacht haben wir noch nie zusammengefegt", sagte sie nachmittags.

Die Polizei fand den gestohlenen VW am Quellensee nach Hinweisen von Passanten. Es wird ebenfalls forensisch untersucht. Das Juweliergeschäft wurde Donnerstag mit einer Stahlplatte gesichert. Drinnen bot sich ein Bild der Verwüstung. Neben dem Eingangsbereich gingen Vitrinen zu Bruch, Teile des Putzes fielen von den Wänden. Es seien fast ausschließlich Ringe gestohlen worden, meint Brunhilde Andrae. Wie viele es waren und welchen Wert sie haben, könne erst durch eine Inventur des Ladenbesitzers genau festgestellt werden. Kürzlich war in Viersen ein fast identischer Einbruch in ein Juweliergeschäft verübt worden. Ob es einen Zusammenhang gibt, konnte die Polizei nicht sagen.

(RP/ac)
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