Nettetal Bleibt die Scheune doch in Hinsbeck?

Nettetal · Ein Bauernhof könnte die neue Heimat des Textilmuseums werden. Zumindest geht die Verwaltung damit einem Tipp vom VVV nach. Die Stadt will die Räumlichkeiten bis Ende des Jahres geprüft haben

Nettetal: Bleibt die Scheune doch in Hinsbeck?
Foto: Franz Heinrich Busch

Für die Hinsbecker wäre der Umzug der "Scheune" in einen anderen Stadtteil ein großer Verlust. Versteht sich doch die Gemeinde als Künstlerdorf. Allerdings sind die Räumlichkeiten des Textilmuseums in die Jahre gekommen. Entweder muss das Gebäude saniert oder ein neuer Ort für das Museum gefunden werden. Im Gespräch war bisher unter anderem der Bongartzhof. Dort könnten sowohl das Museum als auch die umfangreiche Sammlung an Exponaten unter einem Dach Platz finden. Jetzt gab es aber einen weiteren Vorschlag aus der Bürgerschaft. Diesen will die Verwaltung bis Ende des Jahres geprüft haben.

Dabei handelt es sich um einen Bauernhof in Hinsbeck in der Nähe des Ortskerns. Vorgespräche seien mit dem Eigentümer bereits geführt worden. Jetzt soll der Ortstermin folgen. Dies bestätigte auch Armin Schönfelder, Erster Beigeordneter der Stadt Nettetal. "Die Verwaltung ist offen für weitere Vorschläge. Wir nehmen solche Hinweise dankbar auf", sagt er.

 Das Gebäude an der Krickenbecker Allee ist mindestens um die 400 Jahre alt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahr 1619. Seit 1984 ist in der "Scheune" das Textilmuseum beheimatet.

Das Gebäude an der Krickenbecker Allee ist mindestens um die 400 Jahre alt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahr 1619. Seit 1984 ist in der "Scheune" das Textilmuseum beheimatet.

Foto: Stadt Nettetal

Der Tipp stammte von Peter Beyen, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) Hinsbeck. Seiner Meinung nach würde der Bauernhof über ausreichend Platz verfügen und eine gute Bausubstanz vorweisen.

Ein weiterer Vorteil wäre, "dass wir mit dem Objekt zwei Probleme auf einmal lösen könnten", sagt Schönfelder. "Denn in dem Gebäude hätten sowohl das Textilmuseum als auch das Dorfmuseum Platz." Letzteres ist derzeit geschlossen. Der VVV durchforstet den Bestand und archiviert die Ausstellungsstücke. Das Museum platzt ebenso wie die Scheune aus allen Nähten und will sich vergrößern. Dazu ist bisher geplant, den angrenzenden ehemaligen Fahrradkeller des Hinsbecker Schulzentrums zu renovieren, um einen weiteren Ausstellungsraum nutzen zu können. Durch eine örtliche Zusammenlegung in den Bauernhof wäre dies aber nicht mehr nötig.

Bei der Ortsbegehung will die Stadt zudem prüfen, ob in dem vorgeschlagenen Bauernhof auch die umfangreiche Sammlung des Textilmuseums Platz finden würde. Dies sei aber kein Muss, betonte Schönfelder. "Sie kann auch wie geplant in der Bongartzstiftung aufbewahrt werden."

Dass das Textilmuseum in der Scheune - sprich an seinem alten Standort bleibt - scheint immer unwahrscheinlicher. Dabei präferieren viele Hinsbecker wie auch der VVV, dass das Museum an der Krickenbecker Allee bleibt. Dies würde dann jedoch eine umfangreiche Sanierung mit womöglich einem Anbau bedeuten, da das Gebäude in die Jahre gekommen ist und zudem viel zu wenig Platz bietet. "Dort wurde das Museum aufgebaut und es passt in diesen touristisch erschlossenen Bereich bestens hinein", betont Beyen, ergänzt aber: "Sollte sich die Stadt gegen eine Sanierung entscheiden, wäre das vom VVV angebotene Gebäude für den Tourismus viel günstiger gelegen als die bisher ins Gespräch gebrachten Objekte, die weit außerhalb des Ortskerns liegen."

(heko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort