Nettetal Bienen haben sich erholt

Nettetal · Der Imkerverein Nettetal/Brüggen stellte seine Arbeit auf dem Naturschutzhof in Lobberich vor. Vorsitzender Heinz Ridder ist froh über jede Unterstützung für die Insekten. Das geht leicht mit Blumen und Obstbäumen.

 Heinz Ridder hat mit der siebenjährigen Laurina den Honig geschleudert, den sie jetzt in Gläser füllen.

Heinz Ridder hat mit der siebenjährigen Laurina den Honig geschleudert, den sie jetzt in Gläser füllen.

Foto: Busch

Vor zwei Jahren sah es um die Zukunft der Bienen im Raum Nettetal sehr schlecht aus. Die Population erlebte einen regelrechten Zusammenbruch. Daran waren auch unbekannte Täter beteiligt, die Bienenstöcke mutwillig zerstörten.

Heute hat sich der Bestand erholt, es ist eine positive Entwicklung in Nettetal zu erkennen. "Im vergangenen Jahr hatten wir noch 60 Bienenvölker", berichtet Heinz Ridder, der Vorsitzende des Imkervereins Nettetal. "In diesem Jahr sind es bereits 110 Völker und dazu 17 Imker, vielleicht zum Ende des Jahres sogar 20."

Der Imkerverein informierte über die Arbeit mit den Bienen am Wochenende auf dem Naturschutzhof in Lobberich. Dort hatte sich vor zwei Jahren ein besonderes Drama abgespielt. Es gab einen Brandanschlag auf den Bienenstock dort. Außerdem wurden an anderen Orten zwei Stöcke mutwillig zerstört. "Es reicht aus, den Stock umzuwerfen und das Volk ist zerstört, beziehungsweise er kann das gesamte Jahr nicht mehr genutzt werden", sagt Ridder.

Unverzichtbar für Menschen

Dabei sind Bienen enorm wichtig für den Menschen. Ohne sie ist ein Großteil der Lebensmittelproduktion gefährdet, denn die Bestäubung von Blüten ist anders nicht zu leisten. "Ganz ohne Bienen würde der Mensch in fünf Jahren hungern, dies ist wissenschaftlich nachgewiesen", erklärt der Imker. Auch die heilende Wirkung von Bienen und ihren Produkten hat eine immer wichtigere Rolle in der Medizin. Es geht auch dort "zurück zur Natur".

Der Klimawandel bereitet den Imkern bisher keine Probleme. "Für uns Imker ist der Klimawandel eigentlich sogar positiv", stellt Ridder fest. Bis in die 1960er-Jahre hinein war das Klima gut für die Imkerei, aber es folgt nach Ridders Angaben bis weit in die 1970er-Jahre eine kältere Periode.

Dies beeinträchtigte auch die Bienenzucht. Dies habe er damals selbst so erfahren, sagt der Endfünfziger. Inzwischen steigen die Temperaturen wieder im Durchschnitt, und der Einsatz von Pestiziden wird besser kontrolliert. Problematisch werde es erst mit langen Trockenperioden. "Bienen leiden unter solchen Phasen, wie wird sie im Frühjahr beispielsweise zeitweilig hatten, da ihnen ihre Lebensgrundlage abhandenkommt", erklärt der Imker.

Heinz Ridder appelliert an die Bürger, den Bienenvölkern aktiv zu helfen. Es sei wichtig, Blumen und Obstbäume zu pflanzen oder einfach eine Blumenwiese anzulegen. Wo Honigbienen existieren, können auch Wildbienen, Hummeln oder Wespen leben. Letztere seien auch keineswegs die Feinde der Bienen, wie fälschlicherweise oft angenommen werde.

Die Insekten leben in einer Art Symbiose und profitieren dabei voneinander. So öffnen Hummeln beispielsweise Blütenknospen. Erst dadurch erreichen Bienen die Blüten. Und Wespen greifen nur kranke Bienen an. Sie verhindern so Epidemien im Volk.

(php)
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