Schaag Hufschmied aus Schaag nimmt an Wettbewerb im Sportholzfällen teil

Schaag · Der 29-jährige Benedikt Tillemans hat vor zwei Jahren das Sportholzfällen für sich entdeckt. Nach der Teilnahme am Rookie-Cup will er im nächsten Jahr in die Profi-Liga aufsteigen.

 Benedikt Tillemans aus Schaag beim Training für den Rookie-Cup. Nächstes Jahr will er schon bei den Profis mitmachen.

Benedikt Tillemans aus Schaag beim Training für den Rookie-Cup. Nächstes Jahr will er schon bei den Profis mitmachen.

Foto: STIHL TIMBERSPORTS®

Beruflich beschlägt Benedikt Tillemans Pferde, in seiner Freizeit hackt er Holz. Der 29-jährige Hufschmied aus Schaag weiß, wie man anpackt. Sein Hobby will er nun eine Stufe weiter treiben: Am Samstag, 8. Juni, macht er beim Rookie-Cup in Waiblingen (Baden-Württemberg) im Sportholzfällen mit.

Es ist der erste Wettbewerb für den Schaager. Erst vor zwei Jahren hat er das Sportholzfällen für sich entdeckt. Vorher hat er bei Highland Games mitgemacht, irgendwann suchte er eine neue Herausforderung. Über das Internet fand er sie in Mellrichstadt auf dem Stihl-­Timbersports-Trainingsstützpunkt. „Damals habe ich bei einem Probetraining mitgemacht. Das hat ganz gut geklappt, und ich durfte wieder kommen. Das Training hat mir tierisch Spaß gemacht und dann bin ich einfach dabei geblieben“, sagt Tillemans. Etwa einmal im Monat fährt er seitdem zum Training nach Bayern. „Es ist das einzige Trainingslager in Deutschland“, erklärt der 29-Jährige.

„Für mich gibt es keinen Vergleichbaren Sport. Fußball zum Beispiel, spielt doch jeder“, sagt Tillemans. Sportholzfällen besteht aus verschiedenen Disziplinen, es kommt besonders auf die Zeit an. Tillemans misst sich in vier Bereichen: Beim sogenannten Standing Block Chop muss er einen 28 Zentimeter dicken, senkrecht stehenden Baumstamm mit einer Axt seitlich durchtrennen. Beim Underhand Chop wird das Zerteilen eines bereits gefällten, 32 Zentimeter dicken Baumes simuliert. Außerdem muss Tillemans mit der Kettensäge umgehen und mit einer etwa zwei Meter langen Handsäge Baumstämme zerteilen können. Dieser Single Buck sei sehr anspruchsvoll, berichtet der Hufschmied. „Wenn man nicht den richtigen Winkel trifft, frisst sich die Säge ins Holz, bleibt stecken, und es ist sehr anstrengend, sie wieder herauszubekommen.“ Dabei geht wichtige Zeit verloren.

Besonders das Vereinen von Kondition, Präzision und Kraft fasziniert Tillemans. „Ich will körperlich und mental in Topform sein“, sagt er. „Wenn ich eine gute Platzierung erreiche, wäre das natürlich eine schöne Belohnung für das harte Training.“ Sein Beruf ist für das Sportholzfällen sehr hilfreich, sagt der Schaager, der auf einem Bauernhof aufgewachsen ist: „Axt und Hammer – da ist kein großer Unterschied.“

Der Rookie-Cup ist Teil der Stihl-Timbersports-Series, einem internationalen Holzfällerwettbewerb. Ein Rookie ist ein im Profisport noch unerfahrener Sportler. Lange will Tillemans das nicht bleiben, er hat schon die nächste Stufe im Visier: So ist er bereits für die Deutsche Meisterschaft in Oberhof (Thüringen) im August angemeldet. Und danach? „Mein Ziel für nächstes Jahr ist es, in die Profi-Liga aufzusteigen“, sagt er. „Dann kann man sich mit internationalen Teilnehmern und vor allem mit den ganz Großen des Sports messen.“

Am Freitagabend macht er sich auf den Weg nach Waiblingen. In Köln holt er einen weiteren Rookie ab, mit dem er auch regelmäßig zu den Trainings fährt. Beim Wettbewerb wird zudem voraussichtlich seine Freundin am Rand stehen und den 29-Jährigen anfeuern.

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