Was tut sich im Rathaus in Nettetal? Michael Rauterkus sagt „Auf Wiedersehen“

Nettetal · Am Dienstag wird Michael Rauterkus im Stadtrat verabschiedet. Nach zweieinhalb Jahren als Beigeordneter wechselt er nach Düsseldorf.

 Michael Rauterkus, Erster Beigeordneter Stadt Nettetal, räumt in dieser Woche seinen Schreibtisch im Rathaus in Lobberich. Am 1. Juli fängt er seine neue Tätigkeit als Beigeordneter in der Stadt Düsseldorf an.

Michael Rauterkus, Erster Beigeordneter Stadt Nettetal, räumt in dieser Woche seinen Schreibtisch im Rathaus in Lobberich. Am 1. Juli fängt er seine neue Tätigkeit als Beigeordneter in der Stadt Düsseldorf an.

Foto: Heribert Brinkmann

Die Erdbeertorte von Café Seeger wird ihm fehlen, wenn er nicht mehr in Lobberich arbeitet, sondern in Düsseldorf, bekennt Michael Rauterkus. Dort muss er direkt einsteigen. Am 1. Juli ist in Düsseldorf Ratssitzung. Dort fängt er als Beigeordneter für Wirtschaft, Digitalisierung, Personal und Organisation an. Er verlässt Nettetal mit einem guten Gefühl, ein gut bestelltes Haus zu hinterlassen. „Die externen Baustellen beim Nettebetrieb sind viele geworden, die internen Baustellen sind geringer geworden“, so Rauterkus. Die Politik könne sich weiter auf den Nettebetrieb verlassen. „Da arbeiten die richtigen Leute an den richtigen Stellen.“

De facto sei er mit zweieinhalb Jahren zu kurz in Nettetal. Er selber finde es schade, manch ein Projekt nicht mehr zu Ende führen zu können. Das Schwimmbad in Breyell wächst weiter, für die Sanierung der Werner-Jaeger-Halle sind die Ausschreibungen an der Reihe. „Ich hoffe, ich erhalte eine Einladung zur Wiedereröffnung. Dann komme ich auch gerne“, sagt Rauterkus.

Der geborene Münsterländer hat viele Jahre in Hamburg gearbeitet, ist der Liebe wegen ins Rheinland gekommen. Er wohnt mit seiner Familie in Mönchengladbach und ist erklärter HSV-Fan. Mit der rheinischen Mentalität kommt er gut klar, schließlich hat er seine Frau im Düsseldorfer Karneval kennengelernt. Stadtsprecher Jan van der Velden bescheinigt Rauterkus ein gutes Miteinander mit den Beschäftigten im  Rathaus. Rauterkus habe nie Unterschiede gemacht, jeder sei ernst genommen und mitgenommen worden. „Das war ein neues Niveau an Wertschätzung“, so van der Velden. Mit seinem Dezernat Verwaltungs- und Infrastrukturmanagement hat Rauterkus das mobile Arbeiten im Rathaus eingeführt, im Vergleich mit anderen Kommunen könne sich Nettetal damit sehen lassen. Der Personalbereich wurde umstrukturiert, um Prozesse zu optimieren. Die Stadt hat es geschafft, gute Auszubildende zu gewinnen und offene Stellen zu besetzen. Gerade Ingenieure für Hoch- und Tiefbau sowie Abwasser zu finden, sei heute schwierig. Aber ein gutes Arbeitsklima spreche sich herum.

Stolz ist Rauterkus auf das neue Familienbüro, das als erstes Modellprojekt mobil ausgestattet ist und ein neues, flexibles Arbeiten erlaubt. Ein Lieblingsprojekt ist auch der Jubiläumswald, weil der Nettebetrieb damit eine eigene Idee zum Stadtjubiläum beigetragen hat. Das Stadtgrün wurde im Nettebetrieb ein eigener Bereich. Verwaltungsintern mit neuem Gewicht verliehen, passiere im Bereich Stadtgrün „unheimlich viel“. Neu eingerichtet wurden etwa die Baumgräber auf den Friedhöfen. Von der Politik fühlt er sich gut unterstützt, auch wenn sich die SPD bei seiner Wahl enthalten habe. Das Ziel sei eine positive Entwicklung für Nettetal. Wenn eine Mehrheit im Rat dieses Ziel verfolge, sei das gut für eine effektive Arbeit der Verwaltung. „Das Schlimmste ist, nicht zu wissen, was Politik will. Jeder Monat Rumdiskutieren kostet da“, sagt Rauterkus.

Wenn er nach Düsseldorf wechselt, wird er nicht im Rathaus am Rheinufer arbeiten, sondern im Hauptamt an der Moskauer Straße hinter dem Hauptbahnhof in Oberbilk. Der neue Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) ordnet die Dezernate neu. Rauterkus muss direkt einsteigen, auch wenn er sich erst einmal einen Überblick verschaffen muss, etwa, wie Düsseldorf im E-Government aufgestellt ist. Eine große Herausforderung ist das Feld Personal. In Düsseldorf gebe es sehr viele unbesetzte Stellen. Auch die Wirtschaftsförderung nach dem Lockdown sei eine große Herausforderung.

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