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Nettetal Bald wächst Wein in Venlos Greenport

Nettetal · Auf Feldern und Lärmschutzwällen soll das größte Weinanbaugebiet der Niederlande entstehen. Ein Winzer aus Maastricht sieht gute Chancen, süße Trauben auch in Nordlimburg zur Reife zu bringen.

 In Venlos Greenport könnte es irgendwann so aussehen wie hier in Frankreich. Im Mai sollen die ersten Rebstöcke im Weingarten gesetzt werden, im Herbst 2015 soll die erste Weinlese stattfinden.

In Venlos Greenport könnte es irgendwann so aussehen wie hier in Frankreich. Im Mai sollen die ersten Rebstöcke im Weingarten gesetzt werden, im Herbst 2015 soll die erste Weinlese stattfinden.

Foto: Heimann/tmn

Wenn René Postulart von seinem Schreibtisch im neunten Stockwerk des Innovaturms nach links aus den großen Fenstern schaut, sieht er gleich unter sich, wie sich das Floriade-Gelände wieder in Natur verwandelt. Blickt er über die Baumkronen hinweg weiter nach Westen, dann entdeckt er ein kleines weißes Bauernhaus am Heierhoeveweg, das demnächst inmitten von Weinreben stehen wird. Darüber ist der Chef der Venloer Greenport Entwicklungsgesellschaft hoch erfreut, denn "mit dem Weingarten nutzen wir zum einen den Boden produktiv und befriedigen zum anderen die wachsende Nachfrage nach regionalen Produkten".

Mit dem drei bis fünf Hektar großen Weingarten, in dem die ersten Rebstöcke im Mai gepflanzt werden, will sich Winzer René van Druinen nicht zufrieden geben. Nach und nach sollen in den Folgejahren auch die bis zu acht Meter hohen Lärmschutzwälle, die die einzelnen Bereiche des Gewerbegebietes "Kleeblatt 4" umgeben, mit Rebstöcken bepflanzt werden. Die ersten, die ab 2014 angelegt werden, haben Südlage. Er rechnet mit einer Gesamtfläche von rund 50 Hektar.

"Das wird dann das größte Weinanbaugebiet in den Niederlanden", sagt der Maastrichter Unternehmer, der bisher knapp 80 Hektar Fläche in Weingärten verwandelt hat — vor allem in Südlimburg, aber auch nach Norden hin bis Friesland. Die Region Nordlimburg hat van Gruiten als eine der wärmsten Klimazonen in den Niederlanden ausgemacht. Trotzdem kalkuliert er auch strenge Nachtfröste ein und wählt deshalb zum Anbau die 1968 in Freiburg neu gezüchtete Sorte "Johanniter", eine Kreuzung aus Riesling, Ruländer, Gutedel und Seyve-Villard. Sie ist resistent gegen Pilze und kann etwas Frost vertragen.

Im Herbst 2015 soll die erste Weinlese stattfinden; im Jahr darauf hofft er, aus dem Ertrag von 6000 Litern etwa 7500 Flaschen mit einem kräftigen und fruchtigen Wein abfüllen zu können. Welchen Lage-Namen der Wein erhalten soll, konnte der Winzer noch nicht sagen: "Da haben wir ja noch etwas Zeit". Orientierung bieten vielleicht Kalifornien im Norden und Sibirien im Süden, zwei große Unterglasflächen-Gebiete für den Anbau von Tomaten und Paprika.

Es ist klar, dass für den Winzer "die Qualität niederländischer Weine gut ist". Doch sein eigenes Urteil sei "von vielen Kennern positiv bestätigt" worden, sagte van Druinen, der nur ein Manko sah: "Die Preise sind zu hoch." Das liege an den hohen Bodenpachten und auch verhältnismäßig hohen Arbeitskosten. So blickt er auch auf den Absatzmarkt "deutsches Grenzgebiet" und hofft, auch hier Freunde regionaler Produkte und damit auch des Venloer Weins zu finden. Am "Huus Wingert" in Lobberich-Bocholt ist der Weinanbau schließlich schon vor hundert Jahren eingestellt worden.

Mit der Entwicklung des Greenports Venlo ist Postulart zufrieden. Die Greenbarklane, die im großen Bogen die Autobahnen 73 (Grubbenvorst) und 67 (Tradeport West) verbindet, ist bis auf einen winzigen Abschnitt fertiggestellt. Entwickelt wird an dieser Straße zurzeit der Bereich "Klavertje 4" (Kleeblatt 4). "Wir bauen aus, sobald wir Grundstücke verkauft haben, denn wir wollen die Wünsche der Unternehmen so weit wie möglich berücksichtigen", so Postulart und weist auf den Zeitrahmen hin, der zunächst bis 2030 gesteckt ist. FRAGE DES TAGES

(mme)
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