Nettetal Autobahn mit GPS eingemessen

Nettetal · Die Arbeiten zur A 61 zwischen Kaldenkirchen und Tegelen liegen im Plan. Ein Teil der Strecke ist bereits asphaltiert. Die Straßenbauer hoffen, dass es möglichst lange frostfrei bleibt, damit der Zeitplan bis März gehalten werden kann.

So weit sind die Arbeiten an der A 61
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So weit sind die Arbeiten an der A 61

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Besuche im Baubüro der Autobahn 61 auf der Industriestraße am Herrenpfad-Nord in Kaldenkirchen sind selten geworden. "Es schauen mal ein paar Rentner herein", berichtet Frank Jansen. Es geht hier alles seinen Gang. "Ich denke, wir werden den Rahmenzeitplan einhalten können. Entscheidend ist, ob die kommenden Wochen frostfrei bleiben", sagt er.

Im März fertig?

In einer Arbeitsgemeinschaft mit der Bauunternehmung Dohmen führt die A. Frauenrath Bauunternehmung GmbH den Erd- und Deckenbau zum Neubau der A 61 zwischen Bundesgrenze und der Anschlussstelle Kaldenkirchen aus. Im März sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bauleiter Frank Jansen ist zufrieden, auch wenn die Baustelle durch ihre zahlreichen Brückenbauwerke hohe Ansprüche an alle Beteiligten stellt.

Auf einem vergleichsweise sehr kurzen Abschnitt haben die Planer und die ausführenden Unternehmen so ziemlich alles umsetzen müssen, was modernen Straßenbau heute ausmacht. Die Brücke über die Eisenbahn ist über zwölf Meter hoch, die Dammlage ist auf 12,50 Meter festgelegt.

Die wichtigste Besonderheit aber ist der Einsatz von GPS (Global Positioning System) beim Einmessen. Das von amerikanischen Militärs entwickelte globale Navigationssatellitensystem dient der Positionsbestimmung und Zeitmessung. Man kennt es aus Navigationsgeräten im Auto oder auf dem Fahrrad. Es wurde nun auch beim Einmessen der Baustelle verwandt.

Und es gibt noch ein Stück hochkomplexer Technik: Die Fertiger, mit denen Bitumen eingebaut wird, werden über UMTS-Technik millimetergenau gesteuert. Jansen hat daher zurzeit immer wieder Besuch von ausländischen Fachleuten, die sich das digitalisierte Wunderwerk auf der Baustelle ansehen wollen. Vor einigen Tagen waren Schweden hier, in wenigen Tagen werden Inder sich erläutern lassen, wie die voll automatisierte Arbeit vorbereitet und umgesetzt wird.

Doch die Technik wird nicht verhindern, dass das Wetter der größte Unsicherheitsfaktor bleibt. Die Deckschicht kann nur bei frostfreien Temperaturen eingebaut werden. Notfalls, so sagt Frank Jansen, werde die Autobahn eben freigegeben, ohne dass die letzte Schicht aufgetragen ist.

Die käme dann später. Der 5. April ist der Tag, an dem die Strecke unbedingt fertig sein soll. An diesem Tag wird die Floriade 2012 in Venlo eröffnet. Sie gilt als Schlüssel dafür, dass der Abschnitt nach mehr als dreißigjährigen Diskussionen und zahlreichen Gerichtsverfahren auf beiden Seiten der Grenze überhaupt gebaut wird.

Die Bauarbeiten für das gesamte Projekt werden voraussichtlich bis Mai dauern, auch wenn die Autobahn selbst schon vorher für den Verkehr freigegeben wird. Wirtschaftswege und andere begleitende Arbeiten folgen dann.

(RP)
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