Nettetal Auch Reiter trödeln gerne

Nettetal · Ruth Göbbels und Monika Bock organisierten in Kaldenkirchen erstmals einen Trödel für Freunde des Reitsports. Einige Schnäppchenjäger kamen auf ihre Kosten, nicht alle Betreiber eines Standes waren dagegen zufrieden.

 Einen Versuch war der Reitertrödel im Stall Lisges wert. Es kamen Verkäufer ebenso wie Käufer. Ob das Interesse für eine Neuauflage demnächst generell reicht, überlegen die Organisatorinnen noch.

Einen Versuch war der Reitertrödel im Stall Lisges wert. Es kamen Verkäufer ebenso wie Käufer. Ob das Interesse für eine Neuauflage demnächst generell reicht, überlegen die Organisatorinnen noch.

Foto: Busch

Sättel, Trensen, Gurte, Decken oder Reitkleidung — ein Stand reihte sich beim 1. Reiterflohmarkt an den nächsten. In der Halle des Reitstalls Lisges in Tomp herrschte zeitweilig Hochbetrieb. Zur Premiere kamen 26 Aussteller, die insgesamt 90 Verkaufsmeter angemietet hatten. Es kamen etliche Kunden. Für den Anfang lief es gut.

Ruth Göbbels und Monika Bock aus der Stallgemeinschaft Lisges hatten den Trödel für Freunde der Reiterei organisiert. "Wir hatten selber so viel Rummel an Pferdesachen übrig, alles doppelt und dreifach. Das haben wir beim Aufräumen festgestellt", sagte Ruth Göbbels. Wie aber kann man diese Dinge loswerden und anderen gleichzeitig anbieten? "Übers Internet wollten wir nicht gehen, das war uns zu unpersönlich", sagte sie. Also kamen sie auf den Gedanken, einen Trödel zu organisieren, bei dem auch andere überflüssige und nicht mehr benötigte Dinge anbieten könnten.

Henrike Teewen kaufte einen gebrauchten, gut erhaltenen Stübbensattel für 50 Euro. "Das ist die beste Marke, die es je gegeben hat", schwärmte die Niederländerin, die ein Schnäppchen gemacht hatte. "Wir waren in Lobberich einkaufen, als uns der Flyer zu dieser Veranstaltung in die Hände fiel. Wir haben uns gesagt: Da müssen wir hin. Wir haben zu Hause Pferde und Ponys. Diesen schönen Sattel bekommt ein Pferd von uns."

Barbara Lange hatte an ihrem Stand reichlich zu tun. "Wir hatten eben noch Mädels da, die Pferdedecken gekauft haben", erzählte sie. Neu im Geschäft mit der gebrauchten Ware sei sie nicht. "Wir verkaufen auch einige unserer Sachen über E-Bay, aber damit ist einfach zu viel Arbeit verbunden", meinte sie. Andere machen es über Anzeigen bei E-Bay, weil das billiger sei.

Susanne Schäfer stöberte mit ihrer Tochter Johanna an einem anderen Stand, Ehemann Andre Dahlke trug derweil die jüngere Tochter Lydia auf dem Arm. "Unsere Siebenjährige bekommt eine Kassette und ein Buch über Pferde für 2,50 Euro", sagte Susanne Schäfer. Am meisten freuten sich ihre beiden Kinder jeweils über eine bunte Turnierschleife als Beigabe. Sandra Fänger erwarb unterdessen einen Longiergurt für ihr Pony: "Der ist nicht neu, ich bekomme ihn für einen Euro. Ich muss daran noch etwas ändern, aber für den Preis kann ich das gut machen."

Jessica Weuthen verkaufte neuwertige und gebrauchte Sachen: "Ich bin Sammler und Jäger", sagte sie lachend: "Aber wenn man jahrelang reitet, sammelt sich viel an." Claudia Gierling und ihre Mutter Monika Klingen waren weniger zufrieden: "Das Geschäft lief nicht so gut."

Nebenan nahm es Sabrina Reiners mit Humor: "Ich habe mehr gekauft als verkauft." Ob Ruth Göbbels und Monika Bock den Reiterflohmarkt wiederholen, machen sie von den Verkäufern abhängig. Deren Meinung blieb geteilt. Aber beide neigen dazu, es wieder zu wagen.

(off)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort