Nettetal Naturschutz ist ihr Verpflichtung

Nettetal · Die Studentin Antonia Purrmann leitet die Gruppe der Naturschutzjugend auf dem Nettetaler Naturschutzhof.

 Die Studentin Antonia Purrmann leitet auf dem Naturschutzhof im Sassenfeld die Jugendgruppe des Nabu Nettetal.                                                                        

Die Studentin Antonia Purrmann leitet auf dem Naturschutzhof im Sassenfeld die Jugendgruppe des Nabu Nettetal.                                                                        

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Diese Jugend heutzutage: „Wir sammeln Müll in der Natur, helfen mit bei Naturschutzmaßnahmen, basteln Futterhäuschen“, zählt Antonia Purrmann auf. Die Leiterin der Jugendgruppe auf dem Naturschutzhof im Sassenfeld versucht, junge Leute für die Natur und deren Schutz zu begeistern. Genauso, wie sie eben selbst begeistert ist und beseelt, sich für Natur und Umwelt einzusetzen, und das gleich zweifach: ehrenamtlich im Naturschutzbund Deutschland (Nabu), und zusätzlich in ihrer Ausbildung.

„Seit vier Jahren leite ich die Jugendgruppe“, sagt die 22-Jährige. Mit Kreativität und Spaß befassen sich einen Samstagnachmittag im Monat rund ein Dutzend Jungen und Mädchen zwischen zwölf und 14 Jahren mit Themen rund um Biologie und Ökologie. Mal geht es um Vögel, mal baut man mit fachlicher Unterstützung eine umweltfreundliche Anlage, um mit Solarstrom Handy-Akkus aufzuladen, mal hilft man mit bei Aktionen auf dem Naturschutzhof. „Das ist schon was Besonderes, wenn sich junge Menschen für Natur und Umwelt interessieren, das fördere ich gern“, hebt Purrmann hervor, lächelt – und erzählt von ihrer eigenen Jugend, die ja auch noch gar nicht lange zurückliegt.

Viel Zeit in der Natur zu verbringen, das war in ihrer Familie selbstverständlich: „Da wollte ich natürlich immer mehr wissen, alles über Tiere und Pflanzen, über die Landschaftsformen, besonders über den Lebensraum Wasser“, erinnert sich Purrmann. Sie sei immer gern auf dem Nabu-Naturschutzhof im Sassenfeld gewesen. Aus Interesse und Neugier wurde mehr, die junge Frau leistete Praktika auf dem Naturschutzhof und bei Lanaplan, dem Büro für Landschafts- und Gewässerökologie in Breyell. „Für mich stand fest, sowas will ich auch beruflich machen“, erklärt Purrman.

Die Konsequenz daraus: Sie studiert heute Waldnutzung und Naturschutz in Wageningen in den Niederlanden: „Das Studium ist sehr praxisorientiert, wir sind viel draußen, das kommt mir sehr entgegen“, meint Purrmann. Den Bachelor-Abschluss hat sie bereits, jetzt will sie im Master-Studium Schwerpunkte wie Küstenmanagement setzen. Auch wenn die Studentin fast 100 Kilometer weit weg in Wageningen wohnt, kommt sie doch regelmäßig in ihre Heimat zurück, zum Beispiel für die Jugendgruppe auf dem Nettetaler Naturschutzhof: „Das ist mir wichtig.“

Ruhig und selbstbewusst spricht die große junge Frau, die Gelassenheit als ihre Stärke nennt. Sie schaut mal ernst, lächelt zwischendurch, wenn sie von ihren Hobbys erzählt, Reiten zum Beispiel, Wandern und mit den Hunden raus oder Yoga. Mehr als ein Hobby ist für sie die ehrenamtliche Leitung der Nettetaler Naju, so das Kürzel für die Naturschutzjugend des Nabu. Dafür hat sie eigens eine Fortbildung zur Jugendleiterin gemacht: „Ich find es einfach toll, wenn junge Menschen sich für die Natur engagieren, ob in der Jugendgruppe oder im Freiwilligen Ökologischen Jahr.“

Beeindruckt ist sie von der Bewegung Fridays for Future, lobt die „Idee, den Mut, für Klimaschutz zu demonstrieren“. Purrmann: „Aber man muss natürlich auch konsequent sein und selbst so leben, dass man dem Klima nicht schadet.“ Was für sie in der Praxis heiße, beispielsweise für Fahrten, soweit machbar, das Fahrrad zu nutzen, beim Einkaufen und Bevorraten möglichst ohne Verpackung auszukommen.

Umwelt und Natur zu schützen und zu erhalten, ist für Purrmann auch eine Verpflichtung: „Man bekommt ja etwas zurück, Natur ist Leben, Tiere und Pflanzen im Wald sind zum Beispiel irgendwie miteinander vernetzt.“ Die Naturschützerin lächelt: „So ein Baum, selbst wenn er umgestürzt ist, hat eine Ausstrahlung, die mich fasziniert, da komme ich zur Ruhe, kann ich abschalten, die Schönheit der Natur genießen.“

(jobu)
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