Nettetal An Land und zu Wasser

Nettetal · Der Netteverband steht vor der Anschaffung eines Amphibien-Arbeitsgeräts, das vielseitig eingesetzt werden kann. Die Wasserbauer haben sich mit dem technischen Wunderwerk angefreundet. Ihnen fällt vieles leichter.

 Begeistert von dem Amphibienfahrzeug zeigten sich gestern die beiden Wasserbauer Christoph Ingenrieth und Stephan Joosten. Der Netteverband wird es möglicherweise anschaffen.

Begeistert von dem Amphibienfahrzeug zeigten sich gestern die beiden Wasserbauer Christoph Ingenrieth und Stephan Joosten. Der Netteverband wird es möglicherweise anschaffen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Der Netteverband hat eine neue technische Ära eingeläutet. Bisher rückten durchaus anmutig aussehende, selbst konstruierte "Amphibienfahrzeuge" zu Arbeiten auf dem Wasser aus. Zum Beispiel rückten sie mit Abwasserrohren aus dem Baumarkt der Wasserpest zu Leibe. Nun können die Wasserbauer Christoph Ingenrieth und Stephan Joosten auf das neueste Amphibienfahrzeug, das auf dem Markt ist, zurückgreifen.

Die Wasserbauer mussten bisher immer viel improvisieren, wenn sie ihrer Arbeit nachgingen. Sie müssen mitunter Uferstreifen abbaggern oder auch das Räumgut, das den Wasserfluss behindert, irgendwie beseitigen können. Das neue Fahrzeug kann sowohl auf dem Wasser als auch auf dem Land eingesetzt werden und ist technisch so ausgerüstet, dass es eine ganze Reihe von Arbeiten übernimmt oder erleichtert.

Böschung rauf und runter

"Es kann problemlos eine Böschung herauf- und hinunterfahren", erklärte gestern Volker Dietl, der Geschäftsführer des Netteverbandes. "Seine Manövrierfähigkeit im Wasser ist toll. Es kann sich auf der Stelle drehen", schwärmten bei der Vorstellung des Gerätes die beiden Wasserbauer, die nicht mal einen Tag zur Einweisung des Fahrzeuges benötigten. "Man braucht nur etwas Fingerspitzengefühl, dann lässt es sich super fahren", berichtete Christoph Ingenrieth, der als Landmaschinentechniker ebenso wie sein Kollege, der eine Automechaniker-Ausbildung hinter sich hat, sehr gute Voraussetzungen für das neue Amphibienfahrzeug mitbringt.

Dank der unterschiedlichen Geräteoptionen können verschiedene Arbeiten verrichtet werden. So können beim Anbringen des Rechens oder der Hubgabel geschnittene Wasserpflanzen, Baumstümpfe oder auch Steine, die den Wasserabfluss behindern, direkt ausgeräumt werden. Der "Truxor DM 5000" kann daher nicht nur zum Schilfmähen eingesetzt werden, sondern ermöglicht auch mit Hilfe eines Hydraulikdruckmessers die Säuberung und das Ausbaggern von Uferbereichen sowie Sanierungsarbeiten an Wasserläufen.

"Jetzt können wir auch in sensible Gewässerbereiche eindringen und die Arbeiten dort schonend verrichten. Räumgut, das den Wasserfluss behindert, kann mühelos abgeräumt werden", freute sich Dietl. "Die Gewässerränder, die wir sonst per Hand geschnitten haben, können wir mit dem Amphibienfahrzeug schneiden", fuhr er fort.

Eine Greifschaufel und der Greifer dienen zum Heben von Pflanzen und Sediment vom Gewässergrund und am Ufer. Mit dem Teleskoparm erreicht das Gerät eine Arbeitstiefe bis zu 1,7 Meter. Das Amphibienfahrzeug hat wenig Bodendruck, so dass es auch schwere Arbeiten verrichten kann. Es bewegt sich wie ein Schaufelrad, ist zwei Meter breit und fünf Meter lang. Der 34 PS starke Motor schafft 100 Meter pro Minute, "und ist zudem sehr wirtschaftlich", fügte Dietl hinzu. Eine Woche lang steht dem Netteverband das Amphibienfahrzeug jetzt zur Probe zur Verfügung, "dann müssen wir überlegen, ob wir das 72 000 Euro teure Fahrzeug anschaffen", so der Geschäftsführer. Die Chancen dafür stehen gut.

(ivb)
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