Nettetal Amy MacDonald: "Ich bin dankbar für diese Chance"

Nettetal · Nur mit ihrer Akustik-Gitarre auf der Bühne, ohne Gehüpfe und große Show, bezauberte die schottische Sängerin Amy Macdonald am Samstagabend in Lobberich rund 24 000 Besucher.

Nena und Amy MacDonald singen für Nettetal
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In Liedern wie "This is the Life", "Spark" und "Don't tell me that it's over" erzählt die vor anderthalb Wochen 23 Jahre alt gewordene junge Frau Geschichten aus dem Leben — ihrem eigenen, wie sie in Interviews stets betont. Ihre Lieder zwischen Rock und Pop, ihre facettenreiche Stimme, mit der sie zwischen sanft, frech und wütend zu modulieren weiß, und ihre natürliche Art kommen beim Publikum an. Im Gespräch berichtet Amy vom Tourleben, ihrem Hund Arnie und den Anfängen ihrer Karriere.

Ich habe gelesen, dass die Rockband "Travis" dich inspiriert hat, Musikerin zu werden.

Macdonald Ja, das stimmt. Als Zwölfjährige habe ich eine CD von Travis gekauft, das hat mich dazu gebracht, selbst die Gitarre in die Hand zu nehmen. Dann habe ich auch noch einen Gig von Pete Doherty gesehen, und das war für mich eigentlich der Anfang. Von da an war mir klar, dass ich Musikerin werden will, dass es mich richtig gepackt hat.

Du hattest nie Gitarrenunterricht oder Gesangsstunden?

Macdonald Nein. Gitarre spielen habe ich mir nach und nach selbst beigebracht, und Gesangsunterricht hatte ich auch nicht.

Von wem in deiner Familie hast du dieses Talent geerbt?

Macdonald (lacht) Oh, das weiß ich wirklich nicht! Meine Mutter ist völlig unmusikalisch, bei meinem Vater ist es ein bisschen besser. Woher ich das also habe? Keine Ahnung.

Spielst du lieber in kleinen Clubs oder vor großen Menschenmengen — so wie in Nettetal?

Macdonald Ich habe alles durch: Ich habe schon in leeren Kneipen gespielt, in kleinen Clubs und auf großen Konzerten. Mir gefällt beides. Ich mag es, in kleineren Clubs "face to face" mit den Zuschauern zu sein, aber auch große Events. Wenn man vor diesen Menschenmengen steht, denkt man einfach: "Wow! Alle diese Leute sind gekommen, um dich zu sehen!" Das ist unglaublich.

Für welche Art von Leuten schreibst du deine Songs?

Macdonald Meine Songs sind für jeden. Ich finde es toll, wenn so viele Leute da sind wie heute, jüngere und ältere. Ich habe keine besondere Botschaft an die Leute.

Keine besondere Botschaft?

Macdonald Na ja, es gibt eben keine spezielle "Amy Macdonald"-Message. Ich würde nie jemandem sagen wollen, er soll dies oder jenes tun. Meine Songs sind ganz persönliche Geschichten aus meinem Leben, und ich sage damit nur meine eigene Meinung.

Wie gefällt dir das Event in Nettetal?

Macdonald Eine echt coole Idee — und das ganze Konzert ist gratis. Das finde ich toll.

Wie lange brauchst du vor einem Konzert für dein Styling?

Macdonald (lacht) Nicht so lange. Für Make-Up und Haare höchstens 25 Minuten.

Nettetal ist nur eine Zwischenstation?

Macdonald Ja, wir waren gestern noch bei einer Fernsehaufzeichnung in Köln. Morgen geht es mit dem Tourbus wieder zurück nach London.

Klingt nicht gerade nach viel Freizeit. Was machst du, wenn gerade keine Auftritte sind?

Macdonald Dann entspanne ich mich zuhause bei meinem kleinen Hund, er heißt Arnie. Ich gucke dann auch viel Fernsehen, weil ich da normalerweise nur selten zu komme, besuche meine Familie und treffe mich mit Freunden.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Macdonald Man weiß nie, wie es weitergeht, da sollte man nicht zu blauäugig sein. Ich habe immer davon geträumt, Musikerin zu werden, aber die Musikindustrie ist ja auch recht schnelllebig. Insofern bin ich sehr dankbar für diese Chance.

Birgitta Ronge sprach mit Amy Macdonald.

(RP)
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