Nettetal Alles dreht sich um die Mädels

Nettetal · Großer Andrang herrschte in der Arche in Lobberich beim 10. Mädchentag in Nettetal. Den ganzen Tag ging es um alles, was Mädels Spaß macht – und das in einer garantiert jungenfreien Zone.

 Auf dem Außengelände des Jugendzentrums Arche gab es, was Mädchen sowieso und immer schon und auch viel besser alles können. Zum Beispiel Kisten klettern.

Auf dem Außengelände des Jugendzentrums Arche gab es, was Mädchen sowieso und immer schon und auch viel besser alles können. Zum Beispiel Kisten klettern.

Foto: Busch

Großer Andrang herrschte in der Arche in Lobberich beim 10. Mädchentag in Nettetal. Den ganzen Tag ging es um alles, was Mädels Spaß macht — und das in einer garantiert jungenfreien Zone.

Die 14-jährige Nastasja lehnt sich auf dem Stuhl zurück und hört Berufsberaterin Sonja Finken aufmerksam zu. Die Schülerin sucht für das nächste Schuljahr einen Praktikumsplatz. "Ich weiß, dass ich kreativ bin und definitiv nichts mit Technik machen möchte", sagt Nastasja. Am Computer macht sie nun eine Stärken-Schwächen-Analyse.

Die Berufsberatung beim zehnten Nettetaler Mädchentag in der Arche ist eine von vielen Aktionen für die Jugendlichen. Den Mädchentag organisieren die Jugendzentren, Streetwork Nettetal und die Netteagentur. Für ein Eintrittsgeld von 3,50 Euro können die 13- bis 21-Jährigen ein Styling genießen, eine Typberatung erhalten und es sich den ganzen Tag am üppigen Buffet gutgehen lassen. Miriam Schatten vom Jugendheim Arche weiß, worauf es beim "typischen" Mädchentag ankommt: "Wir haben in den Schulen eine Umfrage gemacht und danach die Aktionen zusammengestellt", erklärt sie.

Es riecht nach Schminke und Haarspray. Während Corinna (13) Locken in die Haare bekommt, verkleidet sich ihre Freundin Anja (14) für das bevorstehende Fotoshooting, das das Jugendamt organisiert. Die Freundinnen haben sich für das Thema Freizeit entschieden und wollen eine kurze Fotostory drehen. "Am Ende gibt es für jede von uns eine CD, die wir mitnehmen können", sagt Corinna. Sie betrachtet das Ergebnis ihrer neuen Frisur im Spiegel.

Auch die Drogen- und Aidsberatung ist mit einem Stand in der Arche vertreten. Es geht hier um Verhütungsmittel. "In der sogenannten Rauschbrille simulieren wir 1,3 Promille", erklären die Drogenberaterinnen. Wie schnell schaffen die Mädchen es, das Kondom korrekt auf das Holzglied zu ziehen, und zwar mit der Rauschbrille auf der Nase? "Das Mädchen, welches es am schnellsten schafft, bekommt einen kleinen Preis", verspricht eine Beraterin. Der Rekord liegt bei acht Sekunden.

Im Außengelände liegen leere Getränkekisten. Viele Mädels sind skeptisch und gehen erst langsam bei der systematischen Naturtherapeutin Annette Bergmann das "Kisten klettern" an. Gesichert mit einem Seil, steigt ein Mädchen von einer Kiste auf die andere. In schwindelerregender Höhe schaut Lisa zu ihren Freundinnen hinunter, die der Gymnasiastin Mut zusprechen. "Ich habe ganz schön nasse Hände bekommen", sagt Lisa nach der Rückkehr, während sie von Annette Bergmann entsichert wird.

Auf dem Programm stehen noch viele andere Aktivitäten wie Pflaumenmarmelade herstellen, Schlüsselanhänger filzen, Schminktäschchen nähen, Massagen oder Bilderrahmengestaltung. Besonders eine Sache scheinen die Mädels an diesem Tag am meisten zu genießen: "Hier herrscht jungenfreie Zone, das ist das Beste", sagt die 13-jährige Anna. Lediglich Bruno, der Therapiehund von Annette Bergmann, ist als "männlicher Gast" beim Mädchentag in der Arche willkommen.

(spz)
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