Problem in Nettetal Straßenlaternen seit 2022 außer Betrieb
Nettetal-Lobberich · Im September 2022 ging an der Bleichstraße das Licht aus: Weil eine Gasmangel-Lage befürchtet wurde, gingen an der Straße zwei Gaslaternen außer Betrieb. Bis heute bleiben sie finster – zum Ärger von Anwohnern.
(hh) Die langen, dunklen Nachtstunden des Herbstes und des Winters brechen herein – und daher sieht Gaby Glatz „Gefahr in Verzug“. Die Vorsitzende des Lobbericher CDU-Ortsausschusses machte in der jüngsten Sitzung des Stadtrates auf ein Problem aufmerksam, das Anwohner der Bleichstraße seit geraumer Zeit ärgert. Zwei Gaslaternen sind dort 2022 abgeschaltet worden, weil wegen des Kriegs in der Ukraine eine Gasmangel-Lage befürchtet wurde. Seitdem haben die beiden Lampen nicht mehr gebrannt. „Das Sicherheitsgefühl der Anwohner ist verständlicherweise stark beeinträchtigt“, sagte Glatz – und verlangte Auskunft von der Stadtverwaltung, wann das Problem denn nun endlich beseitigt werde.
Zeit, über eine Lösung nachzudenken, gab es offenbar. Die Stadtverwaltung sei seit Mai 2024 über das Problem informiert, so Glatz. Am Windmühlenweg habe man zwar auch Gaslaternen abgeschaltet, aber das sei dort durch eine LED-Ersatzbeleuchtung wettgemacht worden. Die alten Gaslaternen an der Bleichstraße wieder zu befeuern, sei laut Stadtwerken nach der Umstellung auf H-Gas nicht mehr möglich, so Glatz. Allerdings lägen, ebenfalls nach Informationen aus den Stadtwerken, LED-Laternen zum Einbau an der Bleichstraße bereit.
Dass es etwas länger gedauert habe, erklärte Hans-Willi Pergens, Leiter des städtischen Nettebetriebs mit einer zunächst verfolgten anderen Idee. Man habe geprüft, ob an der Bleichstraße nicht mit Solarenergie betriebene Lampen installiert werden könnten. Doch dann habe sich gezeigt, dass solche Lampen für die Anwohner unzumutbar lange Lieferzeiten hätten. Die LED-Lösung soll nun aber in Auftrag gegeben werden.
Die zwei Gaslaternen an der Bleichstraße erinnern an eine Zeit, in der in Lobberich die Textilfabrik Niedieck an der Breyeller Straße eine große wirtschaftliche Bedeutung für den Ort hatte. Damit das Weben in der Spätschicht weitergehen konnte, legte sich die Firma ein Gaswerk zu und versorgte daraus ab 1887 auch 70 Laternen im Ort.