Prächtig der Eisvogel, bunt das Gefieder, angespannt seine Haltung, als lauere er auf Beute. Nahezu lebensecht wirkt das Porträt des Tieres, aber Konturen von Pinselstrichen, am Rande verblassende Farben und der nur angedeutete Hintergrund verraten: Kein Foto, sondern Malerei, Interpretation des Geschauten, die im Licht deutlichen Sprenkel auf dem Kopf hervorgehoben, während sich die Schwanzspitze in gewollter Unschärfe verliert. "Das ist sehr beeindruckend", lobte Ansgar Reichmann die künstlerische Qualität bei der Ausstellungseröffnung.

Der Chef der Biologischen Station hatte doppelten Grund zur Freude: "Zum einen bereichern die Bilder unser Infozentrum, ergänzen wunderbar die Dauerausstellung über Säugetiere am Wasser, zum anderen ist es, mal einfach gesagt, eine prima Verkaufsausstellung." Die Institution ist angewiesen auf Geld, die der Förderverein aufbringt, die Sponsoren zuschießen - oder die, wie in diesem Fall, engagierte Bürger der Einrichtung geben. "Ich habe die Bilder aus Dankbarkeit gemalt, weil wir hier eine Natur haben, die einzigartig ist. Es ist schön hier zu leben, das muss man mal sagen", sagt Elvire Kückemanns. Sehr gerne unterstütze sie die Biologische Station.

Niederrheinisch sind viele der Motive, Kopfweiden und Bachläufe zum Beispiel auf großen und kleinen Bildern, allesamt gerahmt übrigens. Dazu Tiere, vom Igel bis zur Maus. Und natürlich Nettetaler Ansichten: Schloss Krickenbeck oder Haus Bey, eingebettet in die Landschaft. Die Nette zeigt sich in den Jahreszeiten, ein Bild vom Königsbach sticht markant hervor: "Das ist ja mein Bach, da bin ich zuhause", so die Kaldenkirchenerin.

Isabelle Lorenz vom Infozentrum war angetan von Interesse vieler Nettetaler - und bekam gleich Arbeit: "Es sind schon einige Bilder verkauft, die markiere ich mit einem kleinen Klebepunkt." Gezeigt werden alle Bilder bis zum 5. Oktober im Infozentrum.