Lobberich Die gelben Autos aus Lobberich

Lobberich · Auf sein 125-jähriges Bestehen blickt Schiffer Bedachungen in diesem Jahr zurück. Dirk Schiffer führt das Dachdeckerunternehmen in der nunmehr vierten Generation. Und die fünfte arbeitet bereits im Betrieb mit.

 Dirk Schiffer hat den Dachdeckerbetrieb in vierter Generation 2001 übernommen. Zusammen mit Sohn und Tochter, die beide bereits im Betrieb mitarbeiten, feiert er jetzt die 125-jährige Firmengeschichte.                                                  Foto: Jörg Knappe

Dirk Schiffer hat den Dachdeckerbetrieb in vierter Generation 2001 übernommen. Zusammen mit Sohn und Tochter, die beide bereits im Betrieb mitarbeiten, feiert er jetzt die 125-jährige Firmengeschichte.                                                 Foto: Jörg Knappe

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Wenn ein Firmenfahrzeug mit dem Aufdruck Bedachungen Schiffer das große Gelände an der Van-der-Upwich-Straße 6 in Lobberich verlässt, dann ist es ein hellgelbes. „Gelb ist unsere Firmenfarbe und das seit Anfang der 70er Jahre. Zu diesem Zeitpunkt kaufte mein Vater damals gebrauchte Fahrzeuge von der Post““, erzählt Dirk Schiffer. Kurz darauf manifestierte sich der Spruch „Du muss die Gelben anrufen,“ wenn es sich rund ums Dach drehte. Damit war für Fritz Schiffer klar, welche Farbe auch die zukünftigen Firmenfahrzeuge haben sollten. Zwar wurde es nicht das kräftige Postgelb, sondern ein helles Gelb, weil dies eine Standardfarbe bei Mercedes war. Aber die Farbe hat sich bis heute beim Bedachungsunternehmen gehalten, das in diesem Jahr auf sein 125-jähriges Bestehen blickt.

Für welch ein modernes Unternehmen Wilhelm Schiffer am 20. März 1894 den Grundstock legte, das konnte der Dachdeckermeister aus Niederkrüchten seinerzeit nicht ahnen. An diesem Datum kaufte er damals für 400 Goldmark den Dachdeckerbetrieb von Jacob Römers mit seinem kompletten Inventar in Form von Maschinen und Werkzeugen. Der Dachdeckermeister war fleißig und erfolgreich. Er beschäftigte zeitweise bis zu acht Mitarbeiter. Der Platz wurde knapp und es kam zu einem Neubau an der Marktstraße, der 1902 bezogen wurde.

1938 übernahmen seine Söhne Johannes und Heinrich das Unternehmen. Allerdings kam es einige Jahre später zu einer Trennung, bei der Johannes Schiffer den väterlichen Betrieb allein weiterführte. Sein Sohn Fritz trat die Nachfolge an. Aufgrund der Stadtkernsanierung von Lobberich musste der Dachdeckerbetrieb aus der Innenstadt weichen. Fritz Schiffer baute 1972 an der Hagelkreuzstraße neben dem Wasserturm eine 400 Quadratmeter große Halle nebst Wohnhaus. Dort sollte seinerzeit ein Gewerbegebiet entstehen und das Dachdeckerunternehmen siedelte sich als erstes an. Es blieb das einzige Gewerbe vor Ort, denn das Gebiet wurde zu einem reinen Wohngebiet erklärt und eine Unternehmensvergrößerung war nicht mehr möglich. 22 Jahre später stand daher ein nächster Umzug an. Es ging an den heutigen Standort, mitten im Industriegebiet. 1994 konnte Fritz Schiffer dort nicht nur ein neues Firmengebäude einweihen, sondern auch das 100-jährige Bestehen feiern und selber auf 30 Jahre als Dachdeckermeister zurückblicken.

2001 startete mit Dirk Schiffer die nunmehr vierte Generation Dachdeckermeister, wobei sein Sohn ebenfalls Dachdecker ist, indes seine Tochter Betriebswirtschaft studiert hat. Mit ihnen arbeitet bereits die fünfte Generation im Familienunternehmen. Am heutigen Standort, einem 5000 Quadratmeter großen Gelände mit einer 2000 Quadratmeter großen Halle, sind insgesamt 32 Mitarbeiter beschäftigt. Die Arbeitsbereiche reichen vom einfachen Garagendach über Dachbegrünungen und Umkehrdächer bis hin zu ganzen Industrieanlagendächern. Dazu kommt der große Sektor der Reparaturen und Wartungen. Ob Photovoltaikanlage, Abdichtung, Fenstereinbau – Schiffer Bedachungen deckt die gesamte Palette ab. „Von der Dachrinne sauber machen am Einfamilienhaus bis zur Installation einer Hightech-Anlage im Gewerbesektor, bieten wir alles an““, sagt Dirk Schiffer. Auch wenn sich das Berufsbild dank des Einsatzes modernster Technik in den vergangenen Jahren gewandelt hat, so kommt es nach wie vor auf die Handwerkskunst jedes einzelnen Dachdeckers an. Sie steht für ein perfektes Dach, und das wird immer so bleiben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort