Moers Zwischen Bühne und See "funkte" es

Moers · Soul, Funk und klassischen Rock gab es am Samstag bei "Summer Soul am See" zu hören. Viele Besucher machten es sich mit Klappstühlen und Picknickdecken bequem, aber die Musik brachte die meisten bald auf die Beine.

 Soul-Sängerin Kat Moore begeisterte mit ihrer Stimme.

Soul-Sängerin Kat Moore begeisterte mit ihrer Stimme.

Foto: christoph reichwein

Eine richtig coole Sommerparty mit tanzbarer Live-Musik und lauter netten Leuten in familiärer Atmosphäre, und das sogar zum Nulltarif: Das Mini-Festival "Sparkassen Summer Soul am See" startete im Freizeitpark Kapellen bereits zum achten Mal.

Organisator Michael Birr vom Moerser Stadtmarketing eröffnete den Abend und freute sich, dass trotz des bescheidenen Wetters so viele Besucher auf das Gelände gekommen waren. Bei den herbstlichen Temperaturen und der hohen Regenwahrscheinlichkeit waren es in diesem Jahr nur vereinzelte Hartgesottene, die sich mit Klappstühlen oder Picknickdecken auf der großen Wiese niedergelassen hatten.

Um so erfreulicher, dass mit Beginn des Hauptprogramms immer mehr Menschen in Richtung Bühne strömten. Sängerin Kat Moore verbreitete ab dem ersten Ton gute Laune mit ihrer Mischung aus Funk- und Soul-Klassikern. "Moers is the place to be", rief US-Amerikanerin und Wahl-Düsseldorferin dem Publikum zu und forderte zum Mitsingen der bekannten Refrains von "Hit the road, Jack" und "Son of a Preacherman" auf. Obwohl sie ganz alleine auf der Bühne zu Musik vom Band sang, übertrug sich ihr Spaß an der Interpretation der Songs auf die Besucher. Die ausdrucksstarke Soulstimme und die charmante und fröhliche Art der Sängerin kamen gut an.

Bei einer Pina Colada aus dem bunt blinkenden "Disco Cocktail Club", einem kühlen Blonden an der Theke der mobilen Kneipe "Zum Förderturm" und einem herzhaften Snack am "Wurstpavillon" konnte man den Abend auch mit Regenjacke statt Sommerkleid so richtig genießen. Die Firma Zajuntz hatte den gastronomischen Teil der Party übernommen.

"Es ist gemütlich und unkompliziert", meinten auch Ute und Heiner Hartz aus Kapellen. Das musikbegeisterte Paar kommt jedes Jahr zum "Summer Soul". Beide hatten sich klappbare Campingstühle mitgebracht, aus denen sie aber schnell aufsprangen. Schuld daran war nicht nur der Regen, sondern die Musik, zu der man sich einfach bewegen musste. Beim Auftritt der zweiten Band "Gentlemen of Swing" waren beide überrascht, aber hocherfreut: "Das ist ja gar kein Soul - das ist ja noch viel besser!", bemerkte Heiner begeistert. Was sie da hörten, war purer Rock. Die fünf Musiker ließen keinen Klassiker aus, interpretierten die Cover aber auf ihre eigene Art mit Soli und Improvisationen. Sänger Steff Rittau rockte mit Rauschebart und Rauchstimme die Bühne, kam bei "Cocaine" hinunter ins Publikum und forderte bei "Come together" von den Beatles zum Mitsingen auf. Dass aus der eigentlichen Besetzung der Band nur der Keyboarder Jörg "Shaby" Pelzer auf der Bühne stand, störte so wenig wie die gelegentlichen Regenschauer. Im Gegenteil, die altersgemischte Besetzung mit dem talentierten, jungen Gitarristen Robert Kaber, der bei "Another Brick in the Wall" ein tolles Solo hinlegte, war erfrischend. Auch einen Bassisten wie "Ufo" Walter, der auf seinem Instrument und mit der Stimme zugleich gekonnt improvisierte, sieht man nicht alle Tage. An den Drums komplettierte Roman Dönicke die Band.

"Überall hört man nur Schlager und Pop", meinte Ute Hartz, "Funk, Soul und die alten Rock-Klassiker - das ist mal was ganz anderes. Das gefällt mir richtig gut!"

(rauh)
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