Die Neuen Alten Eine Aktion Von Rheinischer Post Und Volksbank Niederrhein Zur Ruhe setzen - kommt nicht in Frage

Moers · Rainer Knauf ist 61 Jahr alt und eigentlich in der Ruhephase seiner Altersteilzeit. Doch Knauf packt weiter mit an, stellt seine Erfahrungen weiter zur Verfügung. Immerhin hat er schon mehrere Jahre im afrikanischen Busch gearbeitet.

 Aus dem fernen Osten und aus Afrika stammen die Erinnerungsstücke, die Rainer Knauf von seinen Reisen mitgebracht hat. Viele der Stücke sind mit ganz bestimmten Erinnerungen verbunden.

Aus dem fernen Osten und aus Afrika stammen die Erinnerungsstücke, die Rainer Knauf von seinen Reisen mitgebracht hat. Viele der Stücke sind mit ganz bestimmten Erinnerungen verbunden.

Foto: Klaus Dieker

Afrikanische Trommeln, eine kämpferische Gottheit aus Fernost, arabische Wasserpfeifen - Andenken aus vielen Teilen der Welt schmücken das Wohnzimmer von Rainer Knauf. Sie erzählen von einem bewegten Leben. Drei Jahre lang lebte der Ingenieur zum Beispiel in Bangkok, auch im Busch hat er mehrere Jahre verbracht. Doch seit Anfang 2000 lebt er dauerhaft in Deutschland. "Im Ausland, das ist schon ein anderes Leben, da muss man einfach mal über den Tellerrand schauen", sagt er. Und so ganz hat er damit auch noch nicht abgeschlossen.

Zumindest im Urlaub geht es auch mal in fremde Länder. Knauf schmunzelt: "Für mich wäre es durchaus denkbar, auch noch mal länger im Ausland zu leben." Fast 62 Jahre ist her, seit Knauf geboren wurde. Für ihn hat inzwischen die sogenannte Ruhephase der Altersteilzeit begonnen. Aber sich ganz zur Ruhe zu setzen, das kommt für ihn nicht in Frage. Da arbeitet er lieber als Berater und Projketsteuerer für Neukirchen-Vluyn (Kulturhalle) oder Moers (Festivalhalle). Das seien Projekte "mit einem übersichtlichen Zeitrahmen", sagt Knauf.

Denn sich - und seiner Familie - ein bisschen mehr Zeit zu gönnen, das versucht er dann doch. Zumal die Zeit auch bei ihm ihre Spuren hinterlässt. "Ich fühle mich nicht alt, aber mein Körper sagt etwas anderes", sagt Knauf nachdenklich. "In den Gelenken knackt es, das ist nicht mehr so wie mit 35. Aber der Wille ist noch da, und vom Gefühl her könnte ich noch immer Bäume ausreißen". Bei solchen Sätzen blitzen seine Augen voll Tatendrang auf. Gleich mehrfach betont er, noch immer neue Erfahrungen machen zu wollen. Er lacht: "Deshalb fahren wir in diesem Jahr zum ersten Mal mit einem Wohnmobil in Urlaub. Mal schauen, ob uns das gefällt."

Gefallen müsse einem auch die Arbeit, mit der man sein Geld verdient, rät Knauf den Jüngeren, die noch am Beginn ihrer Karriere sind. "Man muss einen Beruf ergreifen, der einem Spaß macht und sollte nicht das Gehalt in den Vordergrund stellen. Das kommt dann von alleine."

In jungen Jahren habe er selber nie an den Ruhestand gedacht. 60-Jährige, "das waren damals ältere Herrschaften", erinnert er sich lächelnd. Ganz anders, als er sich heute selber sieht. "Ich bin mein Leben lang neugierig geblieben, immer bestrebt, etwas neues kennenzulernen und neue Herausforderungen zu finden. Dieser Prämisse bin ich immer gefolgt." Übrigens immer mit seiner Frau an der Seite. "Diese Unterstützung ist sehr wichtig, sowas geht nur zusammen", sagt Knauf: "Wir sind zusammen durch den Busch gegangen."

(RP)
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