Verkauf beschlossen Zukunft der Real-Märkte bleibt ungewiss

Moers · Der Verkauf der Supermarktkette Real durch den Konzern Metro an das deutsch-russische Konsortium SCP Group und X+Bricks ist beschlossen.

 Wie es nach dem Verkauf der Supermarktkette in den Real-Märkten in Moers und Kamp-Lintfort weitergeht, ist noch offen.

Wie es nach dem Verkauf der Supermarktkette in den Real-Märkten in Moers und Kamp-Lintfort weitergeht, ist noch offen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Zukunft der 276 Real-Filialen ist völlig offen, so auch die der beiden Märkte in Moers und der Filiale in Kamp-Lintfort. Michael Wienke, Geschäftsführer bei Real an der Hülsdonker Straße, konnte am Montag auf Nachfrage keine Auskunft geben, wie es in Moers weitergeht und verwies an die Pressestelle des Konzerns.

„In der vegangenen Woche hat die Metro AG im Rahmen ihrer börsenrechtlichen Verpflichtungen per Ad-Hoc-Mitteilung verkündet, mit dem Konsortium um X+Bricks und die SCP Group eine kommerzielle Einigung hinsichtlich der Veräußerung von Real erzielt zu haben. Ein verbindlicher Vertragsabschluss steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung der zuständigen Gremien auf beiden Seiten sowie der Freigabe durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden. Diese ist nach jetzigem Stand noch nicht erfolgt“, so Markus Jablonski, Pressesprecher bei Real. „Vor diesem Hintergrund bitte ich um Verständnis, dass nach wie vor noch keine Aussagen über mögliche Veränderungen für einzelne Standorte möglich sind – so auch nicht für die Märkte in Moers und in Kamp-Lintfort.“

Einen Kern von 50 Märkten will der neue Eigentümer für mindestens 24 Monate weiterbetreiben. Ein Großteil der Filialen soll an andere Händler wie Edeka und Kaufland verkauft werden. Einem Teil der Real-Märkte droht allerdings die Schließung.

Metro-Chef Olaf Koch betont in einem Brief an die Belegschaft, dass diese Zahl unter 30 liege. „Nur wenn weder ein Weiterbetrieb, noch eine Übernahme durch andere Einzelhandelsunternehmen eine wirtschaftliche Perspektive eröffnen, ist eine Schließung des jeweiligen Standorts nicht auszuschließen“, heißt es in dem Schreiben.

Nach Angaben des Real-Gesamtbetriebsrat müssen 10.000 der insgesamt rund 34.000 Real-Mitarbeiter mittelfristig mit einer Kündigung rechnen. Rund 1000 Beschäftigte legten am vergangenen Freitag die Arbeit nieder, um an einer Großkundgebung der Gewerkschaft ver.di in Düsseldorf teilzunehmen. Unterstützung gab es dabei unter anderem von den SPD-Landtagsabgeordneten Ibrahim Yetim aus Moers und Renè Schneider aus Kamp-Lintfort.

Seitens Verdi heißt es: „Verdi nutzt alle Möglichkeiten, um die Interessen der Real-Beschäftigten im Verkaufsprozess zu vertreten und abzusichern. Es ist klar, dass an erster Stelle die Metro und die Erwerber von Real in der Pflicht stehen. Wir bleiben bei unseren Forderungen, dass die Beteiligten ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und für eine nachhaltige Beschäftigungssicherung sowie den Schutz durch ver.di-Tarifverträge sorgen.“

Die RP fragte eine Mitarbeiterin in der Filiale an der Hülsdonker Straße in Moers nach der aktuell vorherrschenden Stimmung in der Belegschaft: „Natürlich herrscht viel Unsicherheit. Aber wir sind hier relativ optimistisch. Ich denke, wir in Hülsdonk gehören zu den umsatzstarken Standorten.“

Insgesamt 114 Mitarbeiter arbeiten bei Real auf der Hülsdonker Straße, im Markt auf der Römerstraße sind es 129 und in Kamp-Lintfort 105 Mitarbeiter, die nun in eine ungewisse Zukunft blicken.

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