Wohnungsdurchsuchung in Moers Zollfahndung stellt illegale Kriegswaffen sicher

Essen/ Köln/ Moers · Weil er sich eine Laserzieleinrichtung aus China per Post zuschicken ließ, ist ein 36-Jähriger aus Köln ins Visier des Zolls geraten. Durchsucht wurde daraufhin auch die Wohnung seines Vaters in Moers. Was die Beamten dort fanden.

 Zollbeamte haben eine Wohnung in Moers durchsucht.

Zollbeamte haben eine Wohnung in Moers durchsucht.

Foto: dpa/Frank Molter

Bereits am 13. Juli haben Beamte des Zollfahndungsamts Essen bei der Durchsuchung zweier Wohnungen im Köln und Moers illegale Kriegswaffen sowie Waffenteile und -zubehör sichergestellt.

Wie am Donnerstag mitgeteilt wurde, führt das Zollfahndungsamt Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz gegen einen deutschen Staatsangehörigen aus Köln.

Anlass der Ermittlungen war die Sicherstellung einer Postsendung an den Beschuldigten mit einer Laserzieleinrichtung aus China am Frankfurter Flughafen. Da der Verdacht bestand, dass der 36-Jährige illegale Waffenteile erworben hatte, erließ das Amtsgericht Frankfurt am Main auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbeschluss für dessen Wohnräume.Diesen setzten die Essener Fahnder am 13. Juli um und fanden in der Wohnung des Beschuldigten – neben Waffen, die er legal besaß – diverse illegale Waffen, Waffenteile und Zubehör.

So stellten die Zollfahnder zwei vollautomatische Sturmgewehre Typ HK 416 mit Laserzielprojektor sicher. Weiter wurden zwei sogenannte „Ghost Guns" Typ Glock und Typ Colt, eine Pistole Walther P22, zwei Schalldämpfer, ein Pistolenlauf und ein Zielscheinwerfer sichergestellt. Bei sogenannten „Ghost Guns" handelt es sich um selbst (zusammen-)gebaute Schusswaffen ohne Seriennummern.

Da der Beschuldigte angab, die illegalen Waffen, -teile und -zubehör seien Eigentum seines Vaters, wurde im Anschluss dessen Wohnung in Moers durchsucht. Auch bei dem 72-Jährigen fanden die Zollbeamten Waffen, insgesamt mehrere legale Lang- und Kurzwaffen, Waffenteile, Munition und Treibladungspulver. In Amtshilfe für die Kreispolizeibehörde Wesel wurden sie in Gewahrsam genommen.

Gegen den Kölner wurde ein Verfahren wegen des Verdachtes des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz eingeleitet. Den Vater aus Moers erwartet ein Strafverfahren wegen des Verdachtes des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort