Interview mit dem künftigen Sparkassen-Vorstand Bernd Zibell "Wir werden jetzt in Moers auf Wohnungssuche gehen"

Moers · Die Verbandsversammlung des Sparkassenzweckverbands hat am Donnerstag den Kölner Bernd Zibell als neuen Vorstand berufen.

Herr Zibell, Sie sollen zum 1. Januar 2014 die Nachfolge von Bernd Uppenkamp antreten. Warum erst so spät?

Zibell Das ist aufgrund der Vertragssituation der späteste Termin. Ich hoffe aber, dass es schon früher klappt. Ich möchte so früh wie möglich in Moers antreten, aber meine Arbeit in Köln auch gut zu Ende bringen. Die Spitzen der Sparkasse am Niederrhein und der Sparkasse Köln-Bonn werden darüber sicher zu einer Einigung kommen.

Sie sind gebürtiger Kölner und arbeiten dort auch. Nun kommen Sie an den Niederrhein. Wird das nicht eine große Umstellung für Sie?

Zibell Ich glaube nicht. Es gibt innerhalb der Sparkasse ja eine gemeinsame Handschrift der Institute, und ob ich beispielsweise einen Firmenkunden in Köln-Bonn oder in Neukirchen-Vluyn berate , macht letztlich keinen Unterschied. Und über die Menschen hieß es, dass sie offen, ehrlich und bodenständig seien. Das habe ich selber schon erlebt; Das gefällt mir und passt zu mir!

Bernd Uppenkamp wechselte als Vorstandssprecher zur skandalgeschütteten Sparkasse nach Oberhausen. Die Sparkasse Köln-Bonn machte unter anderem durch umstrittene Beraterverträge mit Politikern und das Engagement beim Pleitebau des Bonner Kongresszentrums Schlagzeilen. Was erwarten Sie von Ihrem Gang nach Moers?

Zibell In der heutigen Zeit zählt Solidität mehr denn je. Da stehen die Köln-Bonner übrigens wieder gut da. Und in In dieser Hinsicht habe ich über die Sparkasse am Niederrhein auch nur positive Auskünfte bekommen. Und über die Menschen hieß es, dass sie offen, ehrlich und bodenständig seien. Das gefällt mir.

Welche Bereiche werden Sie in Moers übernehmen?

Zibell Ich werde mich hauptsächlich um das Firmenkundengeschäft sowohl vonauf der Kredit- wie von auf der Anlageseite sowie um das Private Banking kümmern. Dazu zählt auch der Immobilienbereich. Die Geschäftsverteilung innerhalb des Vorstands regeln wir erst, wenn ich meinen Dienst begonnen habe. Voraussichtlich werden aber das Firmenkundengeschäft und die Immobilienfinanzierungen wesentliche Bestandteile meines Verantwortungsgebietes sein.

Stichwort Immobilien. Sie wohnen bislang mit Ihrer Familie in Rösrath. Werden Sie nach Moers ziehen?

Zibell Meiner Frau und mir war stets klar, dass ein Aufstieg von der Bereichsleiter- in die Geschäftsführungsebene beim Sparkassenverbund fast immer mit einem Wohnsitzwechsel verbunden ist. Ich werde bei Dienstantritt sofort nach Moers ziehen. Daher werden wir uns jetzt auf Wohnungssuche machen. Allerdings wird es für meine Frau und meine Kinder eine Übergangszeit geben. Meine Tochter ist 19 und macht gerade Abitur, mein Sohn ist 17 und in zwei Jahren dran. Beide sollen in Ruhe ihren Schulabschluss machen.

Sie waren in Köln in zahlreichen Ehrenämtern aktiv. Werden Sie das auch in Moers weitermachen.?

Zibell Die Köln-Bonner Sparkasse hat zehn neun eigene Stiftungen, dazu kommen 50 bis ca. 60 Kundenstiftungen sowie zahlreiche Mitgliedschaften in gemeinnützigen Vereinen in Köln-Bonn. Wenn man spürt, wie wichtig diese gemeinnützigen Institutionen für die Region sind, ist es ganz natürlich, dass man sich da engagiert. Das werde ich sicher auch sehr gerne in Moers weitermachen.

Welche Ehrenämter haben Sie in Köln betreut bekleidet?

Zibell Ich war bin Schatzmeister der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie des "Wasserforum e.V.", einem außerschulischen Lernort ; zudem habe ich bei bin ich Kurator in der Stiftung Lebenshilfe Bonn und vertrete meine jetzige Sparkasse im "Healthcare Rheinland", einem Verband innerhalb der Gesundheitswirtschaft.

Sie haben keinen kölschen Tonfall. Wie kommt das?

Zibell Ich bin zwar ein Kölner, besitze aber keine kölschen Wurzeln . Meine Großeltern sind nach Köln zugewandert. Ich bin nicht mal Fan des 1. FC Köln, sondern seit Jahren Mitglied des 1. FC Kaiserslautern. Sie sehen, fussballtechnisch bin ich auf jeden Fall leidensfähig.

Was werden Sie in Köln vermissen?

Zibell Ich könnte jetzt sagen, den Dom, aber das wäre wohl ein bisschen platt. Wirklich ans Herz gewachsen sind mir die Menschen hier und der Rhein. Aber da gibt es ja auch am Niederrhein ganz wunderschöne Flecken und in Xanten sogar einen Dom. Darauf freue ich mich.

Jürgen Stock führte das Interview.

(RP)
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