Angemerkt Wir können auch anders: Helfen statt gaffen

Moers · Immer wieder müssen Medien wie die Rheinische Post darüber berichten, dass bei Unfällen oder Unglücken viele Menschen nicht helfen sondern gaffend daneben stehen und stattdessen mit Smartphones die Situation filmen oder fotografieren. Rettungskräfte und Polizei müssen mittlerweile schon einmal massiv gegen sie einschreiten, um retten oder bergen zu können. Doch es geht auch anders. Sicherlich oft im Alltag, doch die schnelle reibungslose Hilfe für den Mitmenschen liegt in der öffentlichen Wahnehmung zu oft im Dunklen. Der Moerser Helge Raschdorf hat mit einem Hinweis an die RP-Redaktion nun ein Licht auf eine gute Tat gelenkt.

Samstagmittag in Moers am Wallzentrum: Raschdorf fuhr die Uerdinger Straße in Richtung Rathaus, als auf der linken Seite direkt am Wallzentrum ein Mann auf dem Bürgersteig lag. Zwei Leute halfen dem offensichtlich Verletzten oder Kranken bereits. "Ich drehte mein Auto, lief dort hin und erhielt die Nachricht, er sei nicht ansprechbar und dass er sich kaum bewegen konnte. Ich alarmierte sofort über die 112 einen Rettungswagen. In der Zwischenzeit waren drei weitere Passanten hinzugekommen und vermuteten sofort einen Schlaganfall. Es kamen weitere fünf Personen hinzu, die alle halfen, darunter, wie es der Zufall will, eine Ärztin. Zudem kam eine Streifenbesatzung der Polizei. Zwischen Anruf und Ankunft der Rettung lagen keine fünf Minuten. Alle Passanten haben sich vorbildlich verhalten. Es haben alle geholfen", erzählt Raschdorf. Niemand habe seine Kamera gezückt, Aufnahmen gemacht, niemand behinderte die Rettungsarbeiten. Vielleicht hat der Mensch, der dort hilflos auf dem Boden lag, sein Leben den vielen umsichtigen Helfern zu verdanken. Die Szene am Samstag beweist auf jeden Fall: Viele packen an statt nur zu gaffen. "Ich denke, es gibt oft solche Sachen, wo einfach nur geholfen wird", findet Helge Raschdorf.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort