Moers Winnetou und R2D2 suchen Streicher

Moers · Das Moerser Orchester an der Stadtkirche plant für den Sommer eine Aufführung beliebter Film-Musiken. Für das Ensemble von Laien und Profis werden noch ambitionierte Geiger, Bratschisten und Cellisten gesucht.

Was haben der Häuptling der Apachen und ein piepsender Roboter gemeinsam? Antwort: Beide spielen tragende Rollen in Filmen, die auch wegen ihrer Filmmusiken berühmt geworden sind. Sowohl die deutsche Winnetou-Saga als auch das George-Lucas-Weltraum-Epos Star Wars haben Filmmusik-Geschichte geschrieben. Stefan Büscherfeld, Dirigent des Orchesters an der Stadtkirche will die Stücke noch in diesem Sommer in der restaurierten Moerser Kirche zur Aufführung bringen. Bei der Premiere am 9. Juli stehen auch die Musiken zu Harry Potter und Herr der Ringe auf dem Programm.

Damit wagen sich Büscherfeld und seine Mitstreiter Natascha Lenhartz (Streicher) und Dirk Wittfeld (Blechbläser) mit ihrem Projektorchester auf neues Terrain. Ihr aus Profis und Laien im Alter zwischen 13 und 70 Jahren bestehendes Orchester hatte bei der Wiedereröffnung der Kirche mit der Aufführung von Haydns "Schöpfung" ein viel beachtetes Debüt hingelegt und später mit "Peter und der Wolf" eine weitere Probe seines Könnens nachgelegt. Ähnlich abwechslungsreich soll es weitergehen. Zum Reformationsfest im Herbst steht die Uraufführung einer Auftragskomposition an.

Doch zunächst einmal müssen sich Hobby- und Profimusiker musikalisch mit Rothäuten und Robotern auseinandersetzen. Am 23. April sollen die Proben beginnen. Bis zum Konzert am 9. Juli wollen sich die Musiker insgesamt acht Mal zu gemeinsamen Proben treffen. Das Orchester soll noch einmal um sieben Mitglieder gegenüber der "Schöpfung"-Besetzung auf nunmehr 45 aufgestockt werden. "weil in den Filmmusiken viel Blech vorkommt, brauchen wir noch einige Streicher als Gegengewicht", erläutert Lenhartz. Im übrigen kommt aber nicht nur Blech, sondern auch harter Stahl zum Einsatz. Die Partitur für den "Herrn der Ringe" schreibt nämlich den Einsatz von Hammerschlägen auf einer Bremstrommel vor. Die Trommel, die einstmals in einem Opel Kadett ihren Dienst tat, steht schon bereit.

Alle Musiker haben das Premieren-Projekt noch in bester Erinnerung. "Die Profi -Musiker", berichtet Lenhartz, "bekommen ja nur die Generalprobe und das Konzert selbst bezahlt. Sie machen vor allem deshalb mit, weil sie die tolle Atmosphäre bei uns schätzen". Und für junge Amateurmusiker sei es eine große Herausforderung, gemeinsam mit Profis zu spielen. Vor dem eigentlichen Konzert am 9. Juli um 19.30 soll es noch eine Aufführung für Kinder und Jugendliche um 17 Uhr geben. Der Eintritt ist frei; allerdings wird um eine Spende gebeten.

Für das Hauptkonzert am Abend wurden die Preise für Jugendliche und Studenten auf zehn Euro festgesetzt. Erwachsene zahlen 18 Euro im Vorverkauf und 20 Euro an der Abendkasse. Der Vorverkauf beginnt am 29. Mai.

Am Mitspielen interessierte Musiker können sich bei Stefan Büscherfeld oder Natascha Lenhartz melden: stefan-buescherfeld@t-online.de oder natascha@lenhartz.de

(RP)
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