Moers "Weniger los als im letzten Jahr"
Moers · Verkaufsoffene Sonntage in der Umgebung und nicht optimales Wetter wirkten sich negativ auf das Geschäft in Moers aus. Thorsten Fischer von der Aktivgemeinschaft denkt über grundsätzliche Änderungen nach, die Geld kosten.
Das Shoppingerlebnis am verkaufsoffenen Sonntag startete ganz langsam. "Von 13 bis 15 Uhr war es recht ruhig", ließ Joachim Knauer gestern Abend den Tag Revue passieren. "Ab 15 Uhr ging es erst richtig los", erläuterte der Inhaber des Wein- und Feinkostgeschäftes Barrique weiter, der außerdem Geschäftsführer der Aktivgemeinschaft Moers ist. "Bis 18 Uhr war es so voll wie beim letzten Mal. Über den Tag gesehen, war damit weniger los als im letzten Jahr."
Ähnlich wie im Barrique in der Homberger Straße sah es auch in anderen Geschäften in Moers aus. "Überall war der Start schwach", berichtete Thorsten Fischer, der Vorsitzende der AG Moers, der mit seiner Frau Beate selbst auf Einkaufstour war, um sich dabei bei mehreren Geschäftsleuten über die Resonanz zu informieren. "Ab der Kaffeezeit hat es sich gesteigert. Lobeshymnen kann ich nicht anstimmen. Die Resonanz war schwächer als im letzten Jahr."
Er nannte bereits gestern Abend mehrere Gründe, warum es am Sonntag mit dem vorweihnachtlichen Shopping schlechter als in den Vorjahren lief. Zum einen nannte er die verkaufsoffenen Sonntage in den größeren Städten der Umgebung, die Besucher anlocken würden, die auch in die Grafenstadt hätten kommen können. "Verkaufsoffene Sonntage gab es zum Beispiel im Oberhausener Centro und in Essener Innenstadt, durch die Moers Besucher verloren hat", so Thorsten Fischer.
Ein zweiter Grund war für ihn das durchwachsene Wetter. "Zwar war das Wetter besser als angesagt, und es hat nicht den ganzen Tag geregnet", blickte der AG-Vorsitzende auf den Tag zurück. "Aber ab 15 Uhr hat es leicht genieselt. Schlechte Wettervorhersagen halten einige vom Kommen ab."
Als dritten Grund sieht er schon seit Längerem strukturelle Schwächen bei Serviceangeboten rund um den verkaufsoffenen Sonntag, die vor allem mit gestiegenen Erwartungen zusammenhängen. "Das Parkplatzangebot ist in der Innenstadt nicht ausreichend", so der AG-Vorsitzende. "Günstig wären Shuttelbusse, die ab dem Motel van der Valk oder ab dem Solimare in kurzen Takten direkt in die Innenstadt fahren. Aber darüber ist noch mit niemandem gesprochen worden." Er rechnet mit 1500 bis 2000 Euro für die Shuttlebusse, die nur die Geschäftsleute finanzieren könnten.
Ferner macht er sich Gedanken, am verkaufsoffenen Sonntag das Angebot für Kinder zu verbessern, beispielsweise durch Spiele und Kreativangebote im Musenhof oder im Museum im Schloss. "Auch leerstehende Geschäfte könnten dafür genutzt werden", erklärt Fischer. "Über die Finanzierung wäre zu sprechen."
Außerdem denkt er über eine Packstation nach. Dort könnten Besucher des verkaufsoffenen Sonntages ihre bepackten Taschen zwischenlagern. Oder sie könnten eine Gebühr bezahlen, um sie direkt nach Hause bringen zu lassen. "Für die Station würde sich ebenfalls ein Leerstand eignen", meint der AG-Vorsitzende. Er ist für weitere Vorschläge offen, beispielsweise kulturelle Angebote: "Es war zum Beispiel eine tolle Idee von Optiker Roland Brökelschen, auf dem Altmarkt den Auftritt eines Posaunenchors zu sponsern."