Unsere Woche Ein Argument für das Weiße Haus

Moers · Die Finanzaufsicht hat Bedenken hinsichtlich der Umbaupläne

 Julia Hagenacker

Julia Hagenacker

Foto: lber

Liebe Mitmoerser, ganz ehrlich – wer von Ihnen wacht morgens schweißgebadet auf und fragt sich: Was um Himmelswillen soll nur mit dem Weißen Haus am Kastellplatz passieren? Braucht das Schlosstheater mehr Platz und/oder Moers ein Deutsches Messingmuseum? Abgesehen von Bürgermeister Christoph Fleischhauer und den Lokalpolitikern werden diese Fragen niemandem den Schlaf rauben, und Sie haben recht: Es gibt andere, womöglich wichtigere Dinge zu klären – nicht nur in Bezug auf die Zukunft des deutschen Fußballs, auch in Bezug auf unsere Stadt. Am Ende geht es hier – mit dem Terheydenhaus – „nur“ um zwei Immobilien mit Geschichte und in besonderer Lage. Die entscheidende Frage ist aber: Was sind sie (uns) wert – im tatsächlichen, wie im übertragenen Sinn? Und da muss man drüber reden.

SPD, Grüne und Grafschafter wollen beide Häuser bekanntlich in städtischem Eigentum halten. Seit Donnerstag wissen wir, dass die Finanzaufsicht Bedenken hinsichtlich der Bündnis-Pläne hat. Heißt: Gönnt sich die Stadt den Umbau und Betrieb des Weißen Hauses für das Theater, muss sie die Ausgaben an anderer Stelle einsparen. Der Haushalt für das Jahr 2019 wird nur dann genehmigungsfähig sein, wenn Moers die eventuellen Mehrausgaben an anderer Stelle kompensiert. Das hat die Bezirksregierung  deutlichgemacht. Die CDU hat damit ein gutes Argument „pro Verkauf“ in der Hand, auf das sich auch das Bündnis – für den unwahrscheinlichen Fall, dass es denn zurückrudern wollen würde – gesichtswahrend berufen könnte. Alternativ müssen nun konkrete Vorschläge zur Gegenfinanzierung der „großen Lösung“ für das Weiße Haus her.

Zu einer Entscheidung wird es frühestens im Rat nächste Woche kommen. Auf dem Tisch liegt, wie berichtet, ein Antrag des Bündnisses, nach dem sich die Stadt um Fördermittel für den millionenteuren Umbau bemühen soll. Die CDU will Verhandlungen mit den Betreibern der Deutschen Messingmuseums aufnehmen. Wir werden trotzdem ruhig schlafen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes, sonniges Wochenende!

julia.hagenacker@rheinische-post.de

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