Moers Weißes Haus: Breite Mehrheit für Bündnis-Antrag

Moers · Beim Thema Weißes Haus hat das Bündnis aus SPD, Grüne und Grafschafter gestern in Mehrheit beschlossen, nach Fördermittelmöglichkeiten zu suchen. Die CDU und der Bürgermeister stimmten dagegen.

 Geht es nach den Plänen von SPD, Grünen und Grafschaftern, sollen das Theater und das Standesamt ins Weiße Haus am Kastellplatz ziehen.  Foto: Kilian Tress

Geht es nach den Plänen von SPD, Grünen und Grafschaftern, sollen das Theater und das Standesamt ins Weiße Haus am Kastellplatz ziehen. Foto: Kilian Tress

Foto: Kilian Treß

Die Stadtverwaltung wird sich auf die Suche nach Fördermöglichkeiten für einen Umbau des Weißen Hauses und des benachbarten alten „parlamentarischen Trakts“ machen. Der entsprechenden Antrag des „Bündnisses für Moers“ befürworteten gestern alle Ratsmitglieder bis auf die CDU und den Bürgermeister. Ein Votum, das etwas irreführend ist, denn während SPD, Grüne und Grafschafter sich für einen Erhalt des Weißen Hauses in städtischer Hand stark machen, betonte zum Beispiel Gabi Kaenders (Linke ), dass auch sie dies zwar für wichtig halte, „aber nicht um jeden Preis“. Kürzungen zum Beispiel im sozialen Bereich oder eine weitere Anhebung der Grundsteuer, um die Ausgaben fürs Weiße Haus zu kompensieren, will sie nicht hinnehmen. Und auch Dino Maas (FDP) sagte: „Es geht den Moersern nicht darum: Wem gehört was? Die Nutzung ist interessant.“ Er wolle einfach nur „die Förderkullise wissen“.

Mitglieder des Bündnisses warben gestern für die von ihnen vorgeschlagenen Nutzungen: Ins Weiße Haus sollen nach ihren Vorstellungen das Standesamt sowie das Schlosstheater ziehen. Letzteres braucht Räume für eine neue Werkstatt, die es im Zuge der Umgestaltung des Schlossumfelds eingebüßt hat. Obendrein möchte das Bündnis dem Schlosstheater möglichst noch eine zusätzliche Spielstätte im ehemaligen Sitzungssaal des „alten neuen“ Rathauses schenken. Mark Rosendahl (SPD) sprach von einer Chance für die Stadtentwicklung, einer Belebung der Innenstadt und bekannte sich zu einer „Leidenschaft für die Kultur in Moers“.

Ingo Brohl (CDU) warf dem Bündnis vor, hochtrabende Vorschläge zu unterbreiten, ohne zu sagen, wie diese finanziert werden sollen. Die Bezirksregierung hat der Stadt, wie berichtet, mitgeteilt, dass die „freiwilligen“ Ausgaben fürs Weiße Haus an anderer Stelle kompensiert werden müssen. An welcher Stelle im Haushalt, weiß niemand. Brohl: „Der freiwillige Bereich ist ausgepresst wie eine Zitrone.“ Ihren eigenen Antrag, das Weiße Haus einem privaten Investor zu überlassen, der ein Messingmuseum plant, zog die CDU wegen mangelnder Erfolgsaussichten aber zurück.

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