Weihnachtsbummel in Moers Weihnachtsmarkt ist klein und familiär

Die vorweihnachtlich geschmückte Budenstadt lockte am Samstag zahlreiche Besucher aus Nah und Fern in die Grafenstadt. Die meisten trafen sich mit Freunden auf einen Glühwein. Auch das Programm für Kinder kam gut an.

 Seit Donnerstag steht auf dem Kastellplatz wieder eine vorweihnachtliche Budenstadt, die zum Verweilen einlädt.

Seit Donnerstag steht auf dem Kastellplatz wieder eine vorweihnachtliche Budenstadt, die zum Verweilen einlädt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Seit Donnerstag ist wieder Weihnachtsmarkt in Moers. „Etwas früh“, meinen einige Leute. Andere finden es gut. Letztere überwogen offenbar an diesem Samstag. Bei kaltem aber trockenem Wetter nutzten viele hundert Besucher die Gelegenheit, sich einen ersten Eindruck von den weihnachtlichen Angeboten auf dem Kastellplatz, vor der Stadtkirche und auf dem Altmarkt zu machen. „Toll, einfach nur toll.“ Doris Jakowski war begeistert. Die 55-jährige Hombergerin kannte den Moerser Weihnachtsmarkt bisher noch nicht und war eigentlich nur mitgegangen, weil ihre in Köln lebende Tochter Sarah Jakowski und ihre Freundin Brigitte Krohn unbedingt dorthin wollten. Die drei hatten kurz vorher noch einen kurzen Bummel durch die Altstadt gemacht und gönnten sich gerade eine kurze Glühweinpause in einer der in diesem Jahr zusätzlich auf aufgestellten, überdachten Sitzgruppen auf dem Kastellplatz. „Der Weihnachtsmarkt in Köln ist gut, aber hier ist es einfach gemütlicher“, fand Tochter Sarah. „Mit gefällt auch, dass einige Buden hier wechseln, und dass die Preise so moderat sind.“

Im Gegensatz zu ihrer Freundin war die 65-jährige Brigitte Krohn schon öfter auf dem Moerser Weihnachtsmarkt. „Meistens zum Lichterabend, aber auch sonst“, erklärte sie. Diesmal fand sie es aber besonders schön, weil man jetzt nicht mehr kreuz und quer durch die Budengassen laufen müsse, um alles zu sehen, sondern ringförmig um die Eisbahn bummeln könne. Eine Neuerung, die Bärbel Gäbelein nicht ganz so wichtig fand. Sie mag den Markt hauptsächlich, weil er so „klein, gemütlich und familiär“ ist. Außerdem gefällt ihr die stimmungsvolle Beleuchtung: „Einfach die ganze Atmosphäre“.

Die 65-jährige Moerserin war am Samstag mit Tochter, Schwiegersohn und ihrer viereinhalbjährigen Enkelin unterwegs. Die vier wollten noch schnell ein paar Reibekuchen essen, dann zum Kinderkarussell und anschließend in eine der Puppentheatervorstellungen, die auch in diesem Jahr wieder für die kleinen Besucher angeboten werden. Das Angebot für die Kleinen ist ebenfalls der Grund, warum das eigentlich in Duisburg heimische Ehepaar Corinna und Sven Reich immer wieder gerne nach Moers zum Weihnachtsmarkt kommt. Für sie und ihre beiden Kinder Leonie (2) und Elias (5) war der „Märchenbaum“ auf dem Altmarkt an diesem Samstag die bevorzugte Anlaufstelle. Der circa zwei Meter hohe, blätterlose Baum erzählt den Kindern mit kullernden Augen und beweglichen Lippen spannende Märchen und Geschichten. „Das hat die beiden schon im letzten Jahr total fasziniert“, berichtete Mutter Nicole. „Genau“, stimmte ihr Mann zu und prostete seiner Frau dabei mit einer Tasse alkoholfreiem Punsch zu. „Da sind die Kinder beschäftigt, und wir können in Ruhe einen Glühwein oder eben das hier trinken.“ Der weihnachtliche Glühwein, vor allem aber das Zusammensein mit Freunden, das sind die beiden hauptsächlichen Gründe, warum das Ehepaar Bettina und Stefan Wolf gerne zum Moerser Weihnachtsmarkt kommen. An diesem Samstag hatten sie sich dort mit Silke Tomuseit und ihrem Mann Frank verabredet und trotz des Andrangs eine der zwei vor der Eisbahn aufgestellten, schlittenförmigen Sitzgelegenheiten ergattert.

 Rechts: Doris Jakowski (55), Tochter Sarah Jakowski (31) und  Brigitte Krohn (65) trafen sich auf dem Weihnachtsmarkt. 

Rechts: Doris Jakowski (55), Tochter Sarah Jakowski (31) und  Brigitte Krohn (65) trafen sich auf dem Weihnachtsmarkt. 

Foto: Jutta Langhoff
 Bärbel Gäbelein (65) findet den Markt familiär.

Bärbel Gäbelein (65) findet den Markt familiär.

Foto: Jutta Langhoff

Die Eisbahn fanden sie alle „richtig toll“. Ansonsten hätte sich Bettina Wolf statt der vielen Ess- und Getränkebuden lieber ein paar mehr nostalgische Fahrgeschäfte und stimmungsvollere Musik gewünscht. Außerdem schlug sie vor, bei der Gestaltung des nächsten Weihnachtsmarktes auch das Gelände rund um das Schloss mit einzubeziehen. „Irgendwie ist es hier auf dem Kastellplatz immer ein bisschen wie Kirmes“, kritisierte sie. Silke Tomuseit meinte hingegen: „Mir gefällt das.“

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